Gesundheit

Hybrid-OP läutet neues medizinisches Zeitalter ein

Nach längerer Bauzeit sind im Klinikum Oldenburg die Operationsräume saniert worden. Einer der zehn Säle wurde zum Hybrid-OP umgewandelt.

Der Hybrid-OP im Klinikum Oldenburg.
Foto: Delvalle / Klinikum

Oldenburg (zb) Nach längerer Bauzeit unter laufendem Betrieb sind im Klinikum Oldenburg die Operationsräume saniert und erweitert worden. Zudem wurde der Zentral-OP mit zehn Sälen umgebaut. Einer der Säle wurde zum Hybrid-OP umgewandelt und in Anwesenheit von Niedersachsens Sozialministerin Cornelia Rundt offiziell eröffnet. Insgesamt wurden hier 53,3 Millionen Euro investiert, darunter 24,3 Millionen Euro Eigenmittel des Klinikums. Bereits seit Juni wird in neun der zehn neuen OP-Säle des Zentral-OP gearbeitet. Im Klinikum Oldenburg werden jährlich rund 25.000 Eingriffe in 21 OP-Sälen und anderen Eingriffsräumen vorgenommen.

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Die Sanierung und Erweiterung der Operationsräume sowie der Neubau war eine der ganz großen Baustellen im Klinikum Oldenburg, die bereits 2009 begonnen hat. „Wer in der Gesundheitsversorgung bestehen will, muss investieren“, stellte die Ministerin klar, warnte aber zugleich davor, die Gesundheitsversorgung zu sehr zu ökonomisieren. „Gesundheit ist keine Ware und Patienten sind eben auch keine Kunden, sondern brauchen Hilfe, wenn sie ins Krankenhaus gehen.“

Modernste herz- und gefäßchirurgische Eingriffe im Hybrid-OP

Ein Hybrid-OP ist ein Operationssaal, der mit medizinischer Bildgebung in Form von Angiografieanlagen, Computertomographen oder Magnetresonanztomographen ausgestattet ist. Unter Hybrideingriffen versteht man ein kombiniertes Verfahren aus einer offen-chirurgischen Technik und einer interventionellen endovasalen Technik. Im Hybrid-OP sind modernste herz- und gefäßchirurgische Eingriffe möglich. Er stellt eine Verbindung von kardiologischem Herzkatheterlabor und herzchirurgischem Operationssaal inmitten einer hochmodernen OP-Anlage dar. Kardiologen, Herz- und Gefäßchirurgen, Radiologen und Anästhesisten werden in diesem speziellen OP Hand in Hand arbeiten.

Eine Behandlung, die vor allem dort stattfinden wird, ist die TAVI-Methode, bei der Kardiologen unter Anwesenheit eines Herzchirurgen eine geschädigte Herzklappe mittels Katheter ersetzen. Auch bei Einrissen der Aortenwand oder krankenhaften Erweiterungen der Hauptschlagader können im Hybrid-OP minimalinvasive Eingriffe über einen kleinen Schnitt in der Leiste durchgeführt werden. Eine Besonderheit des Hybrid-OP ist die moderne Röntgenapparatur, die 3D-Bilder in Echtzeit abbildet. Es handelt sich dabei um ein robotergeführtes Gerät, das mit dem OP-Tisch koordiniert ist und somit aus allen Lagen 3D‐Bilder liefern kann.

Flaggschiff der Oldenburger Krankenhäuser

„Das Klinikum ist das Flaggschiff der Oldenburger Krankenhäuser“, betonte Oldenburgs Oberbürgermeister Jürgen Krogmann und dankte der Ministerin für das Engagement der Landesregierung. Gleichwohl nutzte er die Gelegenheit, auf die gegenwärtige Lage hinzuweisen und meinte, „dass über eine dauerhafte Förderung der Universitätsmedizin im Klinikum, Pius-Hospital und Evangelischem Krankenhaus in der Zukunft ernsthaft in Hannover gesprochen werden muss.“ Oldenburg und die European Medical School (EMS) dürften nicht schlechter gestellt sein als die Medizinstandorte Hannover und Göttingen.

Klinikum-Vorstand Dr. Dirk Tenzer blickte bereits bei der Eröffnung in die Zukunft: „Der neue Zentral-OP mit seinen zehn lichtdurchfluteten OP-Sälen, die alle mit modernster Technik ausgestattet sind, ist zwar ein Abschluss der Baumaßnahmen im OP-Bereich, aber mitnichten ein Abschluss der Baumaßnahmen im Klinikum. Im Gegenteil, er ist ein erster Baustein einer Reihe von großen Baumaßnahmen, die in den kommenden Jahren die Struktur des Klinikums Oldenburg grundlegend verändern werden und die gewährleisten, dass den Patienten des Klinikums Oldenburg auch in Zukunft modernste medizinische Behandlungsmethoden und Innovationen zur Verfügung stehen.“

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