Neu entwickelte Herzklappe erstmals implantiert
Oldenburg (zb/pm) Die 86-jährige Margot Janzen aus Oldenburg ist bundesweit die erste Patientin, die eine neu entwickelte Herzklappe in der Klinik für Kardiologie im Klinikum Oldenburg implantiert bekommen hat. Bislang ist fünf Patienten im Herzkreislaufzentrum diese besondere Herzklappe mittels eines Katheters eingesetzt worden.
Anzeige
Diese Herzklappe neuester Generation hat durch ihren innovativen Aufbau viele Vorteile gegenüber den bisherigen Systemen. Insbesondere sind die in einem kurzen Nitinol-Gitter fixierten Klappensegel markiert, wodurch eine optimale Ausrichtung und Positionierung der Klappe gelingt. „Das Handling sowie das Absetzen dieses Systems im Bereich der erkrankten Aortenklappe ist wesentlich besser und präziser als bei den Vorgängern“, berichtet Prof. Dr. Albrecht Elsässer, Direktor der Klinik für Kardiologie. Oberarzt Dr. Torsten Schütz ergänzt: „Die Entwicklung dieses neuen Klappensystems, in das unsere Erfahrungen mit den bisherigen auf dem Markt verfügbaren Herzklappen eingegangen ist, bedeutet mehr Sicherheit und kürzere Eingriffsdauer für unsere Patienten.
Die Patienten sind schneller auf den Beinen, was vor allem für hoch betagte Menschen wichtig ist, weil der Muskelabbau sehr schnell einsetzt und somit die Gefahr immer größer wird, dass der Betroffene nicht wieder auf die Beine kommt.“ Am dritten Tag nach dem Eingriff können die Patienten wieder aufstehen und am siebten Tag nach Hause entlassen werden. „Mir geht es wieder gut und ich kann auch wieder Fahrrad fahren“, erzählt Margot Janzen. Ihr ist es sehr wichtig, selbständig und eigenverantwortlich ihr Leben gestalten zu können, was ihr mit dieser Herzklappe wieder möglich ist.
Diese Klappe wird schwerkranken Patienten implantiert, die nicht mehr operiert werden können oder ein erhöhtes Risiko haben, eine Operation nicht überstehen zu können. „Die Patienten, die bisher diese Herzklappe bekommen haben, waren alle über 85 Jahre alt und hatten Begleiterkrankungen wie zum Beispiel eine eingeschränkte Pumpfunktion des Herzens oder eine Porzellanaorta, die eine herzchirurgische Operation nicht möglich machen“, berichtet Elsässer.
Keine Kommentare bisher