Oldenburg

Humanitäre Sprechstunde gestartet

Elanah Lohse (IBIS e.V.), Uwe Erbel (IBIS e.V.), Dr. Martin Kramer (Klinikum Oldenburg), Dr. Michael Goethe (Arzt), Dr. Gerhard Ksienzyk (Arzt), Wolfgang Woltemade (Inhaber der Flora-Apotheke) und Dr. Mousa Mazidi (IBIS e.V.) vom Arbeitskreis trafen sich zur ersten Humanitären Sprechstunde.

Elanah Lohse (IBIS e.V.), Uwe Erbel (IBIS e.V.), Dr. Martin Kramer (Klinikum Oldenburg), Dr. Michael Goethe (Arzt), Dr. Gerhard Ksienzyk (Arzt), Wolfgang Woltemade (Inhaber der Flora-Apotheke) und Dr. Mousa Mazidi (IBIS e.V.) vom Arbeitskreis trafen sich zur ersten Humanitären Sprechstunde.
Foto: IBIS

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Oldenburg/am/pm – Auch in Deutschland gibt es Menschen, die keinen Zugang zum Gesundheitssystem haben. Menschen ohne Papiere und Flüchtlinge mit Aufenthaltserlaubnis eines anderen EU-Landes haben ohne Krankenversicherung in Deutschland im Krankheitsfall großen Schwierigkeiten. Seit diesem Jahr wird donnerstags eine Humanitäre Sprechstunde bei IBIS e.V. (Interkulturelle Arbeitsstelle) in der Klävemannstraße 16 in Oldenburg angeboten. Damit soll besonders Flüchtlingen, die nicht in Deutschland angemeldet sind, kostenlose und anonyme medizinische Beratung und Behandlung ermöglicht werden.

Im Arbeitskreis Humanitäre Sprechstunde, der aus ehrenamtlich engagierten Ärztinnen und Ärzten, Krankenpflegerinnen, einem Apotheker und der Flüchtlingsberatung von IBIS besteht, wurde das Konzept für die Sprechstunde erarbeitet. Sie umfasst zwei Komponenten: die ärztliche Sprechstunde sowie die Beratung zur Gesundheitsversorgung und zum Aufenthaltsrecht für Menschen ohne Papiere in Form einer Clearingstelle. Ziel ist die Einrichtung eines mehrsprachigen, fachkompetenten und niedrigschwelligen medizinischen und beratenden Angebotes, das sich an den Bedürfnissen von Flüchtlingen ohne Krankenversicherung orientiert. „IBIS e.V. setzt sich dafür ein, dass alle Menschen den gleichen Zugang zum Gesundheitssystem erhalten – unabhängig von ihrem aufenthaltsrechtlichen Status und ihrer finanziellen Situation“, erklärt IBIS dazu.

Die Humanitäre Sprechstunde fand erstmals am 15. Januar statt. Das Angebot wird ab sofort immer donnerstags von 14 bis 16 Uhr in den Räumlichkeiten von IBIS e.V. in der Klävemannstraße 16 angeboten. Die Sprechstunde soll eine allgemeinmedizinische Grundversorgung bieten. Das beinhaltet eine Erstuntersuchung und Notfallversorgung bei plötzlicher Erkrankung, Verletzung oder einer Schwangerschaft. Darüber hinaus wird an kooperierende Fachärzte überwiesen. Zwischen der Humanitären Sprechstunde und dem Klinikum Oldenburg besteht eine enge Kooperation.

Zur weiteren Unterstützung der Humanitären Sprechstunde sind medizinische Fachkräfte, die sich gerne ehrenamtlich an der Mitarbeit beteiligen möchten, willkommen. Außerdem werden auch noch weitere niedergelassene Ärzte und Ärztinnen gesucht, die die weitergehende Behandlung der Patienten übernehmen.

Humanitäre Sprechstunden bzw. Einrichtungen zur Medizinischen Flüchtlingshilfe gibt es auch in einigen anderen Städten in Niedersachsen wie z.B. Hannover und Göttingen. Sie wurden im letzten Jahr mit dem Integrationspreis des Landes Niedersachsen ausgezeichnet. „Auch in Oldenburg war die Einrichtung einer Humanitären Sprechstunde bereits Thema in den Ausschüssen des Rates der Stadt Oldenburg“, so IBIS.

Interessierte können sich an das Team der Flüchtlingsberatung bei IBIS e.V. wenden. Kontakt: asyl@ibis-ev.de oder 04 41 / 39 06 33 23. Ansprechpartnerin ist Elanah Lohse.

Die Humanitäre Sprechstunde in Oldenburg wird durch Spenden finanziert. IBIS e.V. und der Arbeitskreis sind für jede Unterstützung dankbar. Für das Projekt wurde ein eigenes Konto eingerichtet: Raiffeisenbank Oldenburg, Empfänger: IBIS e.V., IBAN DE49 2806 0228 4901 8990 00, BIC: GENODEF1OL2.

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