Themenabend: „Abraham“ – Namensgeschichte einer Straße
Oldenburg (am/pm) 1942 haben die Nationalsozialisten verfügt, dass die Gasse „Abraham“ in der Oldenburger Innenstadt in „Winkelgang“ umbenannt wird. Erst seit 2001 heißt die Gasse wieder „Abraham“ und kürzlich wurde auf Anregung eines Schülers eine Informationstafel zur der Geschichte des Sträßchens angebracht. Der Verein Werkstattfilm lädt nun zu einem Abend rund um das Thema.
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Der Stadtrat hatte die Rückbenennung in seiner Sitzung am 19. September 2000 einstimmig beschlossen. Seit dem 1. Januar 2001 heißt die Gasse wieder „Abraham“. Auf Anregung von Marcel Marx, Schüler im 9. Jahrgang der IGS Kreyenbrück, hat das Kulturbüro der Stadt Oldenburg im Auftrag des Kulturausschusses im vergangenen Dezember in der Innenstadt an der Ecke Abraham / Gaststraße eine Informationstafel anbringen lassen, die ein Kapitel Oldenburger NS-Vergangenheit beleuchtet. Der Text klärt über die Geschichte der verfügten Umbenennung des jüdisch klingenden Straßennamens „Abraham“ auf.
Die Informationstafel zum Straßennamen „Abraham“
„Der Straßenname Abraham wird auf einen 1626 erstmals erwähnten Oldenburger Bürger namens Abraham Arondeus zurückgeführt, der in der Nähe wohnte. Obwohl sich nicht belegen ließ, dass Abraham Arondeus jüdischen Glaubens war, benannten die Nationalsozialisten zu Beginn des Jahres 1942 den Abraham um in Winkelgang. Grundlage für diese Entscheidung war ein Runderlass des Reichsministeriums des Innern von 1938, in dem die Umbenennung von Straßennamen angeordnet wurde, wenn diese auf jüdische Namen verweisen. Aufgrund bürgerschaftlichen Engagements und daraufhin erfolgten Ratsbeschlusses trägt der Abraham seit Januar 2001 wieder seinen ursprünglichen Namen.“
Themenabend „Abraham ist mehr als ein Name“
Unter dem Thema „Abraham ist mehr als ein Name“ findet am Donnerstag, 15. Februar, 18 Uhr eine Veranstaltung rund um die Umbenennungen im KinOLaden in der Wallstraße 24 statt. Zunächst wird ausführlich über die Geschichte des Straßennamens berichtet. Der lange Kampf für die Rückbenennung sowie die 16 Jahre später erfolgte Installation einer Tafel bieten zudem Grundlage für eine Diskussion über die aktuellen Entwicklungen in Bezug auf die Erinnerungskultur und deren Stellenwert in Politik und Gesellschaft.
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