Poststreik: Demonstration in Oldenburg
500 Beschäftigte aus Oldenburg und dem Umland demonstrierten heute in der Innenstadt.
Foto: Anja Michaeli
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Oldenburg / am / pm – Rund 500 Beschäftigte der Post AG protestierten heute in Oldenburgs Innenstadt gegen die Politik des Konzerns. Mit der Neugründung von 49 Regionalgesellschaften und durch die Ausgliederung neuer Mitarbeiter solle das bestehende Tarifniveau unterlaufen werden. Die Demonstranten baten die Passanten in Oldenburg um Verständnis und Solidarität.
Das im Vergleich zum Wettbewerb doppelt so hohe Lohnniveau verhindere auf mittlere Sicht, dass die Deutsche Post dauerhaft im Wettbewerb mithalten kann, so die Post in einer Presseerklärung. Das sehen die Streikenden anders: „Die Post erwirtschaftet seit Jahren Milliardengewinne. Bei der Rendite, 8,3 Prozent im letzten Jahr, ist die Post Branchenführer“, erklären sie in einem Flyer und meinen: „Gewinne rauf. Löhne runter. Ihr spinnt wohl!!!“. Zwar würden die Löhne der Postler über dem Branchenniveau liegen und man könne davon leben, das gelte aber nicht für die 49 Töchterfirmen. Bei gleicher Tätigkeit würden die Kollegen 36 Prozent weniger verdienen. Dem Postvorstand ginge es nicht um die Vermeidung oder gar den Abbau „roter Zahlen“, sondern um Gewinnsteigerung.
Nach mehr als drei Wochen Streik sollen ab morgen die Verhandlungen im Tarifkonflikt von Vertretern der Gewerkschaft ver.di und der Post AG weitergeführt werden. „Auch wenn es einen Verhandlungstermin gibt, werden wir den Druck weiter aufrecht erhalten und die Streiks fortsetzen“, so Jürgen Jakobs, Gewerkschaftssekretär bei ver.di.
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