Revitalisierung der kaiserlichen Post
Oldenburg (zb) Das Gebäude der einstigen kaiserlichen Oberpostdirektion zwischen Stautorkreisel und Schlosshöfen in Oldenburg füllt sich mit Leben, nachdem Nadelfilz und Plastikdecken entfernt wurden.
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Das historische und denkmalgeschützte Gebäude von 1902, das 1926, 1989 und 1990 um weitere Gebäude ergänzt wurde, zählt mit einer Gesamtfläche von über 17.500 Quadratmetern zu den markantesten in Oldenburg. Jahrelang war die Post hier zu Hause bis die Deutsche Telekom den Gebäudekomplex übernahm. Anfang 2013 erwarben die Bremer Investoren Thomas Stefes und Anton Brinkhege die Immobilie auf einer Grundfläche von etwa 8200 Quadratmetern und wollten in der einstigen kaiserlichen Post ein Hotel unterbringen. Doch diese Pläne haben sie schnell verworfen.
Während die später hinzugefügten Gebäude weiterhin von der Telekom als Mieterin genutzt werden, ist im historischen Gebäude mit rund 7500 Quadratmeter Nutzfläche bereits 60 Prozent vermietet. „Ende des Jahres ist die komplette Fläche vergeben“, kündigt Immobilienmakler Kai Arnold bei der Präsentation des Gebäudes an. Büros, Praxen und rund 18 Wohnungen zwischen 50 und 150 Quadratmeter entstehen hier bzw. sind schon entstanden und bezogen. So richtig hat das niemand mitbekommen, weil die Bauarbeiten alle über den Innenhof erledigt werden. Im Herbst wird zudem eine große Gastronomie eröffnen. „Was genau dort entsteht, wird erst in ein paar Wochen verraten“, kündigt Arnold an.
„Die einstige kaiserliche Post hat eine beeindruckende Metamorphose vollzogen“, freut sich Stefes. Der Bauunternehmer hat zusammen mit dem Hotelier Brinkhege das länger leer stehende Gebäude zu einem Vorzeigeprojekt entwickelt. „Wegen der sehr großzügigen Treppenhäuser und Gänge aber auch wegen der großen und hohen Räume hätte sich ein Hotel hier nicht gerechnet“, klärt der Hotelier auf. „Zumal wir den Denkmalschutz bei all unseren Aktivitäten berücksichtigen müssen. Also haben wir unsere Pläne geändert und gemeinsam mit der Berenfels GmbH gute Lösungen entwickelt.“
Hinter Berenfels verbirgt sich ein Spezialist für die Revitalisierung historischer Gebäude. Lars Behrendt, Kai Arnold und Henning Bögershausen planen und gestalten die Räumlichkeiten. Es ist ihnen gelungen, den Charme des historischen Gebäudes in den Vordergrund zu stellen. Hier verbinden sich hohe Decken, sehenswerte Einlegearbeiten, großzügige Fenster und sehenswerte Stuckarbeiten mit modernen Elementen. Genau das komme bei den Kunden an, berichten sie.
In Kürze beginnen die Bauarbeiten im Dachgeschoss, wo die Wohnungen entstehen. Ab 2015 werden sie vermietet. Der sogenannte Kaisersaal mit 60 Sitzplätzen im Herzen des Gebäudes kann bereits schon als Vortrags-, Tagungs- und Sitzungsraum gemietet werden. Insgesamt haben die beiden Investoren nach dem Kauf eine siebenstellige Summe investiert. Konkreter wollten sie nicht werden.
Für Stefes ist Oldenburg ein ungewöhnlich gutes Pflaster. „Wir sind begeistert von der Stadt, die ihr Potenzial noch längst nicht ausgeschöpft hat. Die Lebensbedingungen sind optimal, die Innenstadt sehr gut aufgestellt“, urteilt er, der die Huntestadt als äußerst attraktiv erlebt und sich weitere Projekte vorstellen kann, zumal auch die Zusammenarbeit mit sämtlichen Behörden exzellent klappt.
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