Zu wenig Parkplätze in Kreyenbrück
Oldenburg (zb) Ginge es nach Stefan Könner, Geschäftsführer der GSG Oldenburg, und Oldenburgs Oberbürgermeister Jürgen Krogmann, dann soll in Kreyenbrück, direkt neben dem ehemaligen AEG-Gelände, ein neues Stadtteilzentrum entstehen. „Damit möchten wir einen weiteren positiven städtebaulichen Akzent in Kreyenbrück setzen“, betont Krogmann. Doch vorerst hat die Politik das Vorhaben durchkreuzt. Grund ist die katastrophale Verkehrssituation in dem Oldenburger Stadtteil.
Anzeige
Jeder, der schon einmal als Patient oder Besucher im Klinikum Oldenburg war, kennt die Situation. Stark befahrene Straßen und hat man endlich sein Ziel erreicht, beginnt eine zermürbende Parkplatzsuche, die zu unglaublich viel Suchverkehr führt und so manchen zur Verzweiflung treibt, weil Untersuchungstermine nicht eingehalten werden können beziehungsweise die Patienten lange Wege zum Klinikum zurücklegen müssen. Ärgerlich ist die Situation vor allem aber auch für die Bewohner, die ebenfalls unter der Belastung leiden. Doch bislang hat sich daran trotz heftiger Kritik der Stadtteilbewohner nichts getan.
Das rund 6600 Quadratmeter große Gelände an der Klingenbergstraße gegenüber der Straße an den Voßbergen gehört der GSG. Sie möchte dort ein Gebäude bauen, in dem 14 Wohnungen für Senioren, 14 weitere für sonstige Mieter, eine Tagespflegestation für Demente mit zwölf Plätzen, ein Schwesternwohnheim mit 29 Appartements, die Stadtteilbücherei sowie ein Stadtteilbüro untergebracht werden sollen.
Auf eine Tiefgarage wird aus Kostengründen verzichtet. Stattdessen soll später eine Quartiersgarage auf dem direkt angrenzenden AEG-Gelände entstehen, das derzeit in der Bauplanung ist. Demnächst sollen die dortigen Hallen abgerissen werden, um hier den „Medizinischen Campus“ entstehen zu lassen, der wiederum weitere Verkehre anziehen wird.
„Der Stadtteil erlebt eine sehr dynamische Entwicklung“, freut sich Krogmann und fügt hinzu: „Wir haben hier in den kommenden Jahren noch viel vor. Unser Ziel ist es, die Stadtteile als Orte der Begegnung zu stärken. Deshalb fassen wir soziale und kulturelle Angebote an diesem Standort zusammen.“ Nießen spricht gar von „dem Beginn einer neuen Geschichte“. Jedoch ohne angepasstes Verkehrskonzept.
Klingenbergplatz soll erneuert werden
Zumal der Klingenbergplatz in direkter Nachbarschaft zum geplanten GSG-Gebäude erneuert werden soll, was grundsätzlich von den Stadtteilbewohnern begrüßt wird. Aber nicht mit der Konsequenz, dass von den zurzeit noch 100 Parkplätzen zehn übrig bleiben, wie es ein ausgezeichneter Wettbewerbsentwurf vorsieht. Dagegen hat sich längst Widerstand breit gemacht. Mindestens 40 Parkplätze, so wurde gefordert, müssten erhalten bleiben.
Wenn zusätzlich ein Stadtteilzentrum entsteht, wird das die ohnehin katastrophale Situation noch verschärfen. Das Problem ist mittlerweile bei der Politik angekommen, weshalb der Bauausschuss bei der Vorstellung der GSG-Pläne die Reißleine gezogen hat. Es würden sofort Parkplätze gebraucht, heißt es. Gegen ein Stadtteilzentrum haben die Ausschussmitglieder nichts, aber parallel müsse ein Verkehrskonzept entwickelt werden.
Die Dezernentin scheint notgedrungen einzulenken zu müssen, auch wenn sie bislang keinen Zusammenhang zwischen dem Klingenbergplatz und dem Bauvorhaben der GSG erkennen kann. Ob die GSG mit dem Bau Anfang 2017 beginnen kann, wird sich zeigen. Die Verwaltung ist jetzt am Zug. Ob sie zur nächsten Ausschusssitzung schon ein Konzept vorlegt, bleibt abzuwarten.
Update, 22. März, 16.40 Uhr
Auf Nachfrage der OOZ hat die Geschäftsführung des Klinikums Oldenburg mitgeteilt, dass ein Parkhaus auf einem der Parkplätze am Krankenhaus gebaut wird. Baustart soll noch in diesem Jahr sein. (Jährlich kommen 130.000 Patienten ins Klinikum ohne Reha-Zentrum.)
Update, 14. August, 18.23 Uhr
Am Klinikum Oldenburg entsteht ein Parkhaus mit 573 Plätzen. Die Fertigstellung ist für Frühjahr 2017 geplant. Bereits am Montag, 15. August, wird mit den vorbereitenden Arbeiten begonnen. Dafür muss der jetzige Parkplatz am Haupteingang gesperrt werden. Besucher und Patienten können auf dem Parkplatz auf der anderen Straßenseite parken.
5 Kommentare
Die Aussage ist falsch: es sind eher zu viele Autos in Kreyenbrück.
…und nicht nur in Kreyenbrück…
Das Bild zum Text sagt viel aus: Da stehen keine zehn Autos auf dem Platz.
Die Initiative will 40 Plätze behalten. Das stimmt. Dass aber 90 Parkplätze wegfallen, stimmt nicht. Wenn ich es richtig weiß, könnten jetzt ungefähr 40 Autos auf dem Platz parken, dazu noch welche am Rand. Insgesamt höchstens 60.
Ausgleich: Neben dem Klingenbergplatz entstehen am Postweg beim Stadtteilzentrum neue Parkplätze. Gegenüber beim Supermarkt noch vielviel mehr. Insgesamt mehr als jetzt vorhanden.
Soll der Platz gut werden, müssen die Autos da runter. Sonst sollte er bleiben wie er ist: kein Platz für Menschen, sondern ein großer Platz für Autos.
Zehn Autos auf dem Klingenbergplatz ist übrigens ein normales Szenario.
fahren da keine Busse hin?
HAbe gehört das Parkhaus wird nicht gebaut beim Klinikum ?