Oldenburg

NLWKN senkt Wasserspiegel der Hunte für Nutria- und Biber-Suche

Das Naturschutzrecht stellt den Biber unter besonderen und strengen Schutz.

Das Naturschutzrecht stellt den Biber unter besonderen und strengen Schutz.
Foto: wirestock

Oldenburg (pm/ki) Auf der Hunte oberhalb des Wasserkraftwerks Oldenburg wird ab dem 22. September der Wasserstand vorübergehend um etwa 100 Zentimeter abgesenkt. Der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) unternimmt diese Maßnahme, um nach möglichen Nutria- und Biberbauten zu suchen, die die Standsicherheit der Deiche gefährden könnten.

Anzeige

„Die Eingänge zu diesen Bauten liegen unter der Wasserlinie und sind normalerweise nicht sichtbar“, erklärt Hergen Oetken, Aufgabenbereichsleiter des NLWKN in der Betriebsstelle Brake-Oldenburg. Durch die Absenkung können die Bauten jedoch sichtbar gemacht und bei Bedarf verfüllt werden. Vor allem bei Hochwasserlagen können vorhandene Bauten durch den Wasserdruck weiter ausgespült werden, was die Stabilität der Deiche gefährden könnte. Die Erkundung erfolgt mit Booten und soll innerhalb von drei Tagen abgeschlossen sein. Anschließend wird der Wasserstand wieder auf das normale Niveau angehoben.

Auswirkungen auf Anwohner und Umwelt

Die Maßnahme betrifft den gesamten eingedeichten Verlauf der Hunte bis zur Kampbruchbrücke in der Gemeinde Hatten. Während dort die Absenkung nur wenige Zentimeter betragen wird, sinkt der Wasserstand in Wardenburg um etwa 80 Zentimeter. Laut NLWKN sind die ökologischen Auswirkungen aufgrund der kurzen Dauer und der Jahreszeit gering. Wassersportvereine entlang der Hunte sind informiert und passen ihre Aktivitäten entsprechend an. Ein schwimmendes Hausboot, das an der Hunte liegt, muss während dieser Zeit seinen Liegeplatz verändern.

Nutria gelten als invasive Art und sollen zurückgedrängt werden, während der Biber unter Naturschutz steht. Ein Biberbau im Deich stellt jedoch eine Gefahr dar, die aus Gründen des Hochwasserschutzes nicht toleriert werden kann, betont Oetken. „Ein Deichbruch könnte fatale Folgen für die umliegenden Gebiete haben, wie das letzte Winterhochwasser gezeigt hat“, so Oetken. Die Maßnahme erfolgt in enger Abstimmung mit den zuständigen Behörden und soll langfristig die Sicherheit der Deiche gewährleisten.

Zuletzt wurde der Wasserstand der Hunte 2009 im Rahmen von Deichbauarbeiten abgesenkt. Dieses Jahr erfolgt die Absenkung erstmals zur Suche nach Nutria- und Biberbauten.

Vorheriger Artikel

Dax am Mittag weiter im Minus - enge Handelsspanne

Nächster Artikel

Max Trains „James“ gewinnt German Independence Award

Keine Kommentare bisher

Einen Kommentar schreiben

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.