Öffentliche Oldenburg: Angelis & Partner gewinnen Architekturwettbewerb
Oldenburg (am) Die Kreuzung am Lappan wird sich in den kommenden Jahren stark verändern. An der Stelle des ehemaligen Künstlerbedarfs Boesners wird in den kommenden Monaten ein Hotel gebaut und in Kürze beginnen zudem der Teilabriss und die Bauarbeiten für einen Neubau des Stadtmuseums. Voraussichtlich 2023 startet dann die Öffentliche Oldenburg mit dem Abriss ihres Büroturms und dem Bau eines neues Bürogebäudes an der Moslestraße 1. Den Architektenwettbewerb zu diesem Großprojekt hat das Oldenburger Architektenbüro Angelis & Partner gewonnen. Der Entwurf wurde heute der Presse vorgestellt.
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Insgesamt haben zehn Architektenbüros aus Deutschland und eines aus den Niederlanden ihre Ideen in den Wettbewerb eingebracht. Über ihre Einreichungen haben zehn Jurymitglieder entschieden, ihnen standen 15 Berater_innen zur Seite – darunter Fachleute des Denkmalschutzes, Brandsachverständige, Stadtplaner sowie Vertreter der Mitarbeiterschaft der Öffentlichen. Die Vorbereiten haben vor eineinhalb Jahren begonnen, über die sehr unterschiedlichen Einreichungen hat die Jury zwei Tage lang diskutiert. Begleitet wurde der anonyme Architekturwettbewerb vom Bremer Beratungsbüro BPW Stadtplanung. Lob für das Verfahren und den Siegerentwurf gab es von Jurymitglied und Oberbürgermeister Jürgen Krogmann: „Das Verfahren, dass die Öffentliche Oldenburg hier gewählt hat, war von Beginn an sehr auf Zusammenarbeit aller Beteiligten ausgelegt“.
Mit dem Ergebnis zeigte sich der Öffentliche-Vorstandsvorsitzende Jürgen Müllender sehr zufrieden und betonte, dass die Versicherung auf jeden Fall am exponierten Standort am Lappan in Oldenburg bleiben wolle. Der Siegerentwurf sei städtebaulich die beste Lösung, denn er harmoniere mit dem nebenstehenden Stadtmuseumsbau. Die Bestandsgebäude würden integriert und im Neubau könne ein sehr flexibles Raumkonzept umgesetzt werden.
Der Gewinnerentwurf sieht vor, dass wie geplant zwei der bestehenden Gebäude eine Verbindung zum Neubau erhalten. Der sogenannte Turm an der Raiffeisenstraße muss dafür abgerissen werden. Im Zusammenspiel mit dem Neubau des Stadtmuseums wird ein Vorplatz umrahmt, der beispielsweise für Veranstaltungen genutzt werden könnte. Im Fokus der Überlegungen stand die Beziehung der Gebäude zum Stadtmuseum im Fokus, erklärte Architekt Alexis Angelis. Sie würden sich nicht in den Vordergrund spielen und „dem Stadtmuseum die Show stehlen“, die Fassadensprache sei zurückhaltend. Der Neubau orientiere sich an seinem höchsten Punkt an der Kreuzung Am Stadtmuseum / Moslestraße an der Höhe des Museumsneubaus, „ohne diesem Konkurrenz zu machen“. Das Kopfgebäude wird 24 Meter hoch, andere Gebäudeteile rund 14. Für die Fassade wurde analog zum Stadtmuseum ein hellgrau-beiger Verblender gewählt.
Weder zu den Investitionskosten noch zu einem Zeitplan wurden heute konkrete Angaben gemacht. Mit dem Sieger des Wettbewerbs werde man nun die weitere Planung besprechen, sagte Stephan Tautz, Verwaltungsleiter bei der Öffentlichen Oldenburg, „denn naturgemäß gibt es auch an einem Siegerentwurf aus Sicht des Bauherrn Optimierungsbedarf. In den kommenden Monaten muss das Projekt inhaltlich geplant, die Arbeiten mit den anderen Baustellen koordiniert und die Genehmigungen eingeholt werden. Müllender vermutet, dass die Bauarbeiten 2023 starten können – ohne sich festlegen zu wollen.
Weitere Ergebnisse aus dem Wettbewerb
Platz zwei und drei des Wettbewerbs konnten die Architekturbüros Scheidt Kasprusch aus Berlin und Tchoban Voss aus Hamburg mit ihren Entwürfen erreichen. Anerkennungspreise gingen an die Büros kgb Architekten aus Oldenburg und Swiatkowski Suerkemper aus Stuttgart. Alle Entwürfe aus dem Architekturwettbewerb können eingesehen werden unter: www.öffentliche-architekturwettbewerb.de
3 Kommentare
Ein Lob dem Auslober! Nicht unbedingt für die Entscheidung, aber für Oldenburger Verhältnisse eine vorbildliche Verfahrenspräsentation. Vom Auslobungstext bis zum Preisgerichtsprotokoll habe ich alles gefunden, was ein fachinteressierter Bürger erwartet. Keine nachträgliche Vertuschung von Hinterzimmerentscheidungen. Das Haar in der Suppe ist: es gibt einen Aufstellungsbeschluss vom Oldenburger Rat vom 24.02.2020 für ein: „intergiertes städtebauliches Entwicklungskonzept nördliche Innenstadt“. Die zur Zeit in dem Geltungsbereich vielfältig aus dem Boden spriessenden Einzelprojekte konterkarieren dieses Konzept und machen es eigentlich sinnlos, so auch die Öffentliche. Harm- und hilflose Oldenburger Politik und Stadtplanung halten sich nicht an einen Ratsbeschluss und schaffen so Stückwerk statt Planwerk.
Soll mein Kommentar unterdrückt werden: … zwei Mal geschrieben??? Ich habe den selben Kommentar aus Versehen zweimal gedrückt.
Ich hatte am Samstag an dieser Stelle dem Wettbewerbsverfahren und der Veröffentlichung mein Lob ausgesprochen. Die Massnahme selbst hatte ich in Kontext mit dem Entwicklungskonzept „nördliche Innenstadt“ gesetzt. Aus Versehen hatte ich den „Kommentar senden“ Knopf zweimal gedrückt, woraufhin sofort alles gelöscht wurde. Auch eine Form von Zensur, die mir sehr chinesisch vorkommt. Aber der Redaktion ist es vorbehalten, Kommentare zu löschen und zu ignorieren und mir ist es freigestellt, unter solchen Bedingungen einen Kommentar zu schreiben.