Ohmstede

Ohmstede: 40 Kinder werden zu Stadtteilforschern

40 Kinder aus Oldenburg-Ohmstede schlüpften für fünf Tage in die Rolle von Stadtteilforschern, um ihre Umgebung spielerisch zu erkunden.

Claudia Buchner und Anke Kühl (hintere Reihe 1. und 2. von links) mit den Stadtteilforschern und den angehenden Lehramtsstudierenden neben ihrer ausrangierten und jetzt bepflanzten Badewanne.
Foto: Katrin Zempel-Bley

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Oldenburg / zb – Alessa, Moritz und 38 andere Kinder aus dem Oldenburger Stadtteil Ohmstede im Alter zwischen sechs und zwölf Jahre schlüpften für fünf Tage in die Rolle von Stadtteilforschern, um ihre Umgebung spielerisch zu erkunden. Dabei machten sie manch spannende Entdeckung und verschönerten zur Freude der Bewohner die Umgebung.

Das von „Kultur macht stark. Bündnisse für Bildung“ geförderte Projekt „StadtteilforscherInnen auf heißer Spur“ von „Spielmobil Spielefant“ war jetzt zwei Mal für jeweils fünf Tage zu Gast in Ohmstede, um zusammen mit den Bündnispartnern Kulturzentrum Rennplatz und dem Institut für Musik der Universität Oldenburg Mitmachaktionen in Straßen, Parks, Hinterhöfen und Gärten für Kinder anzubieten. „Sie sollten ihr Stadtviertel erkunden und kreativ gestalten“, erklärt Projektleiterin Anke Kühl von „Spielmobil Spielefant“. Dafür gab das Bundesministerium für Bildung und Forschung 10.000 Euro.

Mit Pädagogen und Lehramtsstudierenden machten sich die Kinder in ihren Stadtteil auf und entdeckten ihn aus ganz neuen Blickwinkeln. So besuchten sie die Ohmsteder Kirche, spürten die Orgel auf und trafen sich mit der Organistin, die ihnen das beeindruckende Instrument vorstellte. Der Pastor der Kirchengemeinde zeigte ihnen die Kirche und stieg mit den Kindern bis in den Kirchturm hinauf. Auf dem Spielplatz setzten sie sich nicht in die Schaukel, sondern bauten eine Pyramide.

Zudem wurden mit Blumenzwiebeln und Kräutern Blumeninseln gepflanzt, Klangspiele gebaut und mit Miniaturfiguren kleine Geschichten aus der Umgebung nachgestellt. Und schließlich nahmen sie die Geräusche in ihrem Stadtteil auf um herauszufinden, wie Ohmstede klingt. Dabei waren sie kreativ und auch mutig. So nutzte die achtjährige Alessa eine ausgediente rote Hose als Blumentopf, bepflanzte sie und befestigte sie am Zaun des Kulturzentrums. Der zehnjährige Moritz bastelte aus alten Röhren ein Klangspiel, das bei Wind erklingt. Schon nach kurzer Zeit wurden die Stadtteilbewohner auf die Aktivitäten der Kinder aufmerksam und bedankten sich bei ihnen für die Verschönerungen. Das wiederum erfüllte die Kinder mit Stolz und Freude.

Auch der Umgang mit elektronischen Medien kam bei dem Projekt nicht zu kurz. „Im Zeitalter der regelmäßigen Nutzung von Smartphone und Internet benötigen die Kinder Medienkompetenz“, sagt Anke Kühl. Deshalb haben die Kinder ihre Werke fotografiert und machten sie per QR-Code zugänglich. Die QR-Codes wurden an den Orten der Spielmobil-Aktionen hinterlegt, so dass interessierte Nachbarn sie mit ihrem Smartphone einscannen und mehr über die Entstehung der Werke erfahren können.

Am Ende organisierten die Kinder ein Fest, kochten und backten, luden ihre Eltern ein und präsentierten ihre Ideen. Außerdem wünschten sie sich eine Wiederholung des Projekts. Claudia Buchner, Leiterin des Kulturzentrums, würde eine Neuauflage begrüßen. „Die Kinder aus dem Stadtteil hatten großen Spaß, entdeckten ganz neue Spielmöglichkeiten, agierten im Team und erfuhren Wertschätzung durch Eltern und Nachbarschaft.“

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