Oberbürgermeister stellt Option für neues Stadtmuseum vor
Oldenburg (pm) Auf dem Weg zu einem neuen Stadtmuseum ist heute die Machbarkeitsstudie öffentlich vorgestellt worden. Demnach gibt es gute Möglichkeiten, einen zeitgemäßen Neubau des Stadtmuseums zu realisieren. Dieser soll vor allem bessere Ausstellungsbedingungen für die Dauerausstellung Stadtgeschichte und Sonderausstellungen bieten, einen speziellen Veranstaltungsraum für 200 Personen umfassen und auch die Räumlichkeiten für die Museumspädagogik verbessern.
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Oberbürgermeister Jürgen Krogmann sieht nunmehr einen Punkt erreicht, an dem die Neugestaltung des Stadtmuseums in die Umsetzungsphase gehen kann: „Bereits im Prozess der Bürgerbeteiligung hat sich gezeigt, wie wichtig ein modernes Stadtmuseum ist. Es ermöglicht Teilhabe in vielerlei Hinsicht, in dem es Raum für Diskussionen über Oldenburgs Geschichte und Zukunft bietet. Ich bin zuversichtlich, dass wir dieses Projekt konzentriert angehen werden und umsetzen können.“ Für Krogmann braucht die Museumslandschaft neue Impulse: „Wir haben dort sicher einen erheblichen Modernisierungsbedarf.“
Die Kosten für den Neubau liegen bei etwa 11,5 Millionen Euro. Darin enthalten sind knapp zwei Millionen Euro für den Umbau der Ballinschen Villa. Zur Finanzierung sollen Fördermittel eingeworben werden, auf Grundlage der Machbarkeitsstudie wird das Gespräch mit Stiftungen und den zuständigen Ministerien gesucht.
„Die Machbarkeitsstudie sieht – auf der Grundlage der Anforderungen des Stadtmuseums – eine Neubaufläche von etwa 2200 Quadratmetern vor. An Stelle des jetzigen Museumsbaus, der abgerissen wird, wird ein viergeschossiger Neubau entstehen“, beschreibt Stadtbaurätin Gabriele Nießen die Grundzüge des Entwurfs. Nur geringfügig kostengünstiger (zehn Millionen Euro) wäre eine dreigeschossige Variante des Neubaus, die jedoch deutlich weniger Fläche für die gewünschten, museumsrelevanten Nutzungen umfassen würde.
Der Machbarkeitsstudie war ein intensiver Prozess der Bürgerbeteiligung vorausgegangen. Im Dezember 2016 hatten Fachtagung und ein sogenanntes „Stadtlabor“ stattgefunden. Dieser Prozess der Bürgerbeteiligung hatte zahlreiche Anregungen ergeben. Danach sollte das Museum „sichtbarer“ werden, also Richtung Innenstadt besser erkennbar sein. Es soll verstärkt ein lebendiger Ort für den Austausch zu Themen der Stadtgeschichte aber auch aktuellen zeitgeschichtlichen und politischen Fragen sein. Digitale Angebote wurden als sehr wichtig empfunden, zudem sollten Architektur und Inhalt zusammen gedacht werden. Bei allen Wünschen nach Erneuerung war den Teilnehmern ebenso wichtig, dass der Charme des alten Museums nicht verloren geht. Hier waren vor allem die historischen Villen gemeint. „Auf diese Wünsche sind wir in der Machbarkeitsstudie in vielen Punkten eingegangen und haben nunmehr eine passende mögliche Umsetzung für das neue Museum vorliegen“, sagt Dr. Nicole Deufel, Leiterin der Städtischen Museen.
Kern des aktuellen Stadtmuseums sind die Francksen-Villen, die 1915 zum Stadtmuseum wurden. 1968 wurde das Gebäudeensemble um die „Neue Galerie“ erweitert, 1995 schließlich um den Hüppe-Saal.
1 Kommentar
Was soll das? Unsummen, die derzeit wahrhaft wo anders erheblich dringender gebraucht würden. So ist die Verkehrssituation in der Stadt wahrhaft verbesserungswürdig. Autoschlangen an einem ganz normalen Werktag bis sonstwohin.
Also, drastisch mehr öffentliche und vor allem bezahlbare Verkehrsangebote (also Busse – ich komme mit dem Auto billiger in die Innenstadt als mit dem Stadtbus) und mehr – und vor allem – bessere Fahrradwege. Die Mehrheit dieser Wege in Oldenburg erfüllt nicht einmal die Mindeststandards.
Die Lusft stinkt nicht nur an einem Punkt der Stadt bis zu Himmel, nein selbst auf Dörfern wird inzwischen das Überschreiten der Schadstoffgrenzewerte gemessen. Nur ein physisch gesunder Bürger kann ein Museum besuchen, der physisch Kranke liegt wohl eher flach.
Alles wichtiger als so ein Museum von sehr begrenzter regionaler Bedeutung – das hat Zeit.
Schon das Horst Janssen Haus war eine groteske Fehlinvestition. Der Mann war ein begnadeter Kusthandwerker und Illustrator, aber eben kein sehr ernst zu nehmender Künstler. Da fehlt denn doch die Vision, die Kreativität, die Aussage. Man kann es nicht oft genug wiederholen: Kunst kommt vom „Künden“, von der Kunde, die der Künstler aus seiner Zeit mitgibt. Das handwerkliche Können – ob Leonardo oder Beuys, jeder auf seine Art, in seiner BIldsprache und zu seiner Epoche – ist nur die selbstverständliche Voraussetzung. Käme der Begriff vom technischen Können allein, würde das wohl „Könst“ heißen – und uns irgendwann so gar nichts Inhaltliches mehr sagen! (Smily)