Oldenburg

Tablets ab sofort im Einsatz- und Streifendienst

Polizeipräsident Johann Kühme, Innenminister Boris Pistorius und Norbert Münch, Leiter des Einsatz- und Streifendienstes der Citywache Oldenburg (von links) stellten das Tablet vor.

Polizeipräsident Johann Kühme, Innenminister Boris Pistorius und Norbert Münch, Leiter des Einsatz- und Streifendienstes der Citywache Oldenburg (von links) stellten das Tablet vor.
Foto: Katrin Zempel-Bley

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Oldenburg (zb) – 60 Tablets und mobile Endgeräte werden seit Oktober im Einsatz- und Streifendienst der Niedersächsischen Polizei auf Herz und Nieren getestet. Heute kam Niedersachsens Innenminister Boris Pistorius nach Oldenburg, um das Pilotprojekt, das bundesweit in dieser Form einmalig ist, in den Polizeidirektionen (PD) Oldenburg sowie Osnabrück und Lüneburg offiziell zu starten. Bei der PD Oldenburg liegt die Federführung.

„Das Tablet löst das Merkbuch ab und ist ab sofort das Hauptarbeitsgerät der Polizistinnen und Polizisten“, erklärte der Minister. Das sehr leichte, wasserdichte und stoßfeste Gerät, das in die Hosentasche passt, soll nicht nur die Arbeit erleichtern und für Zeitersparnis sorgen, es erhöht auch die Sicherheit. „So können die Beamtinnen und Beamten vor Ort blitzschnell auf Daten zurückgreifen oder Fotos von Vermissten abfotografieren und sofort ins Netz stellen“, nennt er zwei typische Situationen.

Die Tablets verfügen über eine sichere Internetanbindung und es sind erste polizeiliche „Apps“ vorinstalliert. Diese Anwendungen bieten beispielsweise die Möglichkeit, Abfragen direkt vom Gerät aus an das Kraftfahrtbundesamt zu senden und unmittelbar eine Antwort zu erhalten. Weitere Apps werden nach und nach und noch während des Testbetriebs auf die Geräte überspielt, so dass auch Personenabfragen und die Eingabe von Grunddaten in das Vorgangssystem der Polizei möglich werden.

Dass diese Technik erst jetzt bei der Polizei Einzug hält, liegt an dem besonderen Betriebssystem, das eigens für die Polizei entwickelt wurde. Schließlich müssen die Informationssicherheit gewährleistet und personenbezogene Daten geschützt sein. Zwei Jahre dauerte die Vorbereitungszeit. „Entsprechend hoch waren die Anforderungen“, betont Johann Kühme, Präsident der PD Oldenburg, während der Präsentation. Er hob insbesondere die leichte Handhabung des Geräts hervor. So können die Beamten wichtige Informationen sofort notieren, die nach kurzer Zeit überspielt werden. Eine spätere Übertragung in den PC im Büro entfällt.

Innenminister Boris Pistorius überreicht den Polizisten Anja-Marina Meyer und Jens Rodiek das neue Tablet.

Innenminister Boris Pistorius überreicht Anja-Marina Meyer und Jens Rodiek das neue Tablet.
Foto: Katrin Zempel-Bley

Nach der Entwicklungsphase steht nun der erste Praxistest der Geräte und Anwendungen auf den Dienststellen und in den Streifenwagen an. Durch die Erprobungsphase soll unter anderem festgestellt werden, wie und ob sich die Geräte für polizeiliche Zwecke eignen, wie es um die Netzleistung und -abdeckung bestellt ist und ob der Zugriff auf polizeiliche Daten und Abfragesysteme für die Bedürfnisse im täglichen Dienst ausreichend ist.

Das Projekt wird vom Datenschutzbeauftragten der Zentralen Polizeidirektion Niedersachsen begleitet. Zudem wurde es mit Mitarbeitern der Landesbeauftragten für den Datenschutz abgestimmt. Die Tests in den Dienststellen sollen noch bis Ende Februar 2016 andauern. Geht ein Gerät verloren, kann es abgeschaltet und sämtliche Daten gelöscht werden, so dass ein Fremder mit dem Gerät nichts mehr anfangen kann. „Inzwischen erreichen uns viele Anfragen aus anderen Bundesländern, die Ähnliches vorhaben“, berichtet Gesamtprojektleiter Marco Trumtrar. „Niedersachsen ist auf diesem Gebiet der absolute Vorreiter.“

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