Radiowecker ticken nicht richtig?
Oldenburg (am) Einige OOZ-Leser wundern sich zurzeit darüber, dass ihre Radiowecker oder Mikrowellenuhren der Zeit hinterherhinken. Erst nur Sekunden, dann zwei Minuten in der Woche, jetzt schon eine Minute täglich: Die Uhr tickt nicht mehr richtig. Woran liegt das? Grund dafür sei die derzeitige Energieknappheit, schreibt Heise Online am Freitag.
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Alte Radiowecker oder Uhren an Herden und Mikrowellen, die nicht per Funk synchronisiert werden, hängen am Stromnetz. Sie orientieren sich an der Frequenz der Netzspannung von 50 Hertz (Hz) als Taktgeber, das sei billiger als ein frequenzstabiler Quarzoszillator, schreibt Heise. Dies habe lange für eine zuverlässige Zeitanzeige ausgereicht. Zurzeit liegt die Frequenz aber knapp darunter. „Der Schweizer Versorger Swissgrid beziffert am 1.3.2018 die aufgelaufene Abweichung der Netzzeit gegenüber der gesetzlichen Zeit auf mehr als 5 Minuten“, so Heise.
Normalerweise gleichen die Produzenten den unterschiedlichen Energiebedarf durch erhöhte Einspeisung auf und halten die Frequenz – den „Takt“ – bei ziemlich genau 50 Hz. Dass die Uhren nun mehrere Minuten nachgehen, hält Heise für ein Indiz, dass „seit Längerem zu wenig sogenannte Regelleistung aus kurzfristig zuschaltbaren Quellen wie etwa Gaskraftwerken ins Netz gespeist wird“ (siehe Statistik: netzfrequenz.info). Um die aktuellen Spitzen auszugleichen, müssten die Produzenten zurzeit Strom dazukaufen, der dann aber eventuell gar nicht gebraucht wird. Das dürfte ihnen schlicht zu teuer sein, vermutet Heise. Da kurzfristig 49,2 Hz erlaubt sind, ist bei den aktuellen 49,9x Hz ein Ausgleich der Netzfrequenzabweichungen noch nicht notwendig. Also kein Grund zur Sorge.
Ausführliche Information bietet der Heise-Artikel.
4 Kommentare
Wenn es in Deutschland eine Energieknappheit gibt, warum verschenken wir denn dann Strom in benachbarte Staaten? Irgendwas stimmt da doch nicht…
Nach etlichen Presseberichten über falsch gehende frequenzgesteuerte Uhren kommt mir so ein ganz merkwürdiger Verdacht. Was, wenn auch die Stromzähler unter diesen Bedingungen nicht mehr ganz richtig funktionieren – und was, wenn das alles womöglich auch igendwie nicht ganz ohne Absicht wäre? Jedenfalls gibts Fälle von Nachzahlungsforderungen, die irgendwie nicht so ganz plausibel zu sein scheinen – in einem Fall, die Presse berichtete, ja immerhin sogar das Zehnfache es bisherigen Verbrauchs…
Stromzähler haben einen viel grösseren Frequenzbereich, in dem sie korrekt funktionieren. Bei extremen Abweichungen (und nur dann) sind kleinere Abweichungen denkbar, aber ein zehnfacher Verbrauch ist damit nicht erklärbar. Hier wurde entweder Stromklau betrieben oder bewusst Grossverbraucher installiert (Plantage? Miner?) und vor Reklamation wieder entfernt.
..und am 24. 12. ist Weihnachten…
Ich hatte noch nie eine Neigung zu Glaubensfragen. Ich habe aber in etlichen Punkten die Erfahrung, wie simpel und mit aktiver Beteiligung immerhin sogar mancher Richter tumbster Bertrug sein kann. Mich hat das mal vor Jahren 6.0000.-,, in Worten sechstausend, Mark gekostet.
Dies Land ist längst und durchgehend eine sogenannte Bananrepublik. So mancher Richter bewegt sich hier nach meiner Erfahrung schon lange weit unterhalb des Niveaus des Straßenstrichs.