Christian Lorey weckt den Forschergeist
Physiknobelpreisträger Klaus von Klitzing (links) überreicht Christian Lorey die Auszeichnung „Lehrer des Jahres“.
Foto: Uni Oldenburg
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Oldenburg (zb) – Christian Lorey, Oberstudienrat für Chemie, Biologie und Natur & Technik am Friedrich-Koenig-Gymnasium in Würzburg, hat den mit 15.000 Euro dotierten Klaus-von-Klitzing-Preis 2015 erhalten. Im Rahmen einer Feierstunde überreichte der Physiknobelpreisträger und Namensgeber Prof. Dr. Klaus von Klitzing ihm den Preis, den die Universität Oldenburg seit elf Jahren gemeinsam mit der EWE Stiftung vergibt. Er würdigt herausragendes Engagement in den MINT-Fächern – also Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik.
„Christian Lorey hat die Jury sowohl durch seine herausragende fachliche Qualifikation als auch durch sein soziales Engagement und seine überdurchschnittliche Einsatzbereitschaft überzeugt“, begründet von Klitzing die Juryentscheidung. Der 41-Jährige, der sich unter 52 Bewerbern aus ganz Deutschland durchgesetzt hat, unterrichtet seit 13 Jahren. 2006 rief er das „Naturwissenschaftliche Labor für Schüler“ ins Leben. Es umfasst ein Biologie- und Chemielabor, ein Laser- und Optiklabor, eine naturwissenschaftliche Bibliothek sowie seit 2009 die Hans-Haffner-Sternwarte im nahegelegenen Hettstadt.
In den Experimental- und Forschungsräumen führen die Schüler nicht nur die klassischen naturwissenschaftlichen Experimente durch, sondern sind durch mehrere Kooperationen mit der Universität Würzburg auch in aktuelle Forschung einbezogen. Durch eigenständiges Experimentieren nähern sie sich aktuellen Fragen der Biologie, Chemie, Physik und Astronomie. Doch die Schüler nutzen das Labor nicht nur, sie halten es auch in Schuss. Sie betreuen weitestgehend eigenständig anspruchsvolle Laborgeräte und sind als Vorstände in die Leitung des Schülerlabors eingebunden.
Das Engagement Loreys für das Schülerlabor ist ehrenamtlich, er betreut die Nachwuchsforscher neben seiner unterrichtlichen Verpflichtung an freien Nachmittagen, Wochenenden und in den Ferien. Außerdem wirbt er Gelder für das Labor ein und unterstützt die Anschaffung neuer Materialien sogar mit eigenen Mitteln. Daneben ist Lorey Initiator und Koordinator der Naturwissenschaftlichen Schwerpunktklasse, einer Spezialklasse, in der interessierte und begabte Schüler durch ein Zusatzprogramm in den MINT-Fächern speziell gefördert werden.
„Mit seinem außergewöhnlichen Schülerlabor weckt Lorey bei den Jugendlichen die Neugier für Naturwissenschaft und Technik – und bereitet damit vielen von ihnen sogar den Weg in ein entsprechendes Studium. Ein toller Erfolg, der uns als Universität mit einem Schwerpunkt im forschungsorientierten Lernen besonders freut“, erklärte Prof. Dr. Dr. Hans Michael Piper, Präsident der Universität Oldenburg. „Mit dem Klitzing-Preis ist es gelungen, auf die Bedeutung von Lehrerpersönlichkeiten für die Bildungs- und Berufsbiografien unserer Kinder sowie auf den Stellenwert der MINT-Disziplinen insgesamt in unserem Bildungs-, Wirtschafts- und Wissenschaftssystem aufmerksam zu machen“, sagt Matthias Brückmann, Vorstandsvorsitzender der EWE Stiftung.
Lorey war sichtlich gerührt über das viele Lob für seinen Einsatz. Über das Preisgeld freute er sich, weil damit unter anderem ein Teleskop für die Sternwarte gekauft werden kann. Grundsätzlich beobachtet er, dass Kinder neugierig sind, wichtige Fragen stellen und es seine Aufgabe als Lehrer ist, sie verständlich, also altersgerecht zu beantworten. „Wir dürfen Kindern ihr Interesse nicht austreiben“, sagt er. „Um das zu verhindern, machen wir spannende Experimente. Danach sind die meisten Kinder Feuer und Flamme und stellen die nächsten Fragen“, erzählt er. Dass einige seiner ehemaligen Schüler, die inzwischen MINT-Fächer studieren, sich weiterhin im Schülerlabor engagieren, freut ihn besonders.
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