Solarenergie: Welche Oldenburger Dächer sind geeignet?
Oldenburg (pm) Mit dem neuen Solardachkataster der Stadt Oldenburg erhalten Hauseigentümer per Mausklick die Information, wie gut das eigene Haus für eine Photovoltaikanlage geeignet ist. Ein Wirtschaftlichkeitsrechner ermöglicht es, nicht nur den Ertrag aus der Netzeinspeisung, sondern auch die Einsparungen aus dem Eigenverbrauch des auf dem Dach gewonnen Stroms zu berücksichtigen.
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Bislang sind von den rund 96.000 Gebäudedächern in der Stadt Oldenburg rund 1300 Dächer mit einer Photovoltaikanlage ausgestattet. Insgesamt sind aber sogar 50 Prozent gut geeignet, per Solaranlage Strom mit Sonnenenergie zu erzeugen oder Wasser zu erwärmen. Durch die vollständige Nutzung aller rentablen Flächen könnten rein rechnerisch der private Strombedarf in der Stadt Oldenburg mehrfach gedeckt werden. Dies bescheinigen Berechnungen der Firma „Tetraeder Solar“. Das Unternehmen hat im Auftrag der Stadt Oldenburg das Solardachkataster für das Stadtgebiet erstellt.
„Das Solarkataster der Stadt Oldenburg sorgt für mehr Klarheit und Transparenz. Das neue, nutzerfreundliche Angebot ist ein weiterer wichtiger Beitrag zur Umsetzung der städtischen Klimaschutzstrategie. Es zeigt das Solarpotenzial der einzelnen Gebäude auf und gibt interessierten Hausbesitzern und Unternehmen bei einer Eignung des Gebäudes auch detaillierte Informationen und einen individuellen Vorschlag für eine eigene Anlage an die Hand, um selbst zum Energieproduzenten und Klimaschützer zu werden“, erklärt Gerd Iwanuk, Leiter des Fachdienstes Umweltmanagement der Stadt Oldenburg.
Das neue Kataster beinhaltet auch einen Solarthermie-Rechner. Im Gegensatz zu einer Photovoltaikanlage, die aus Sonnenenergie Strom gewinnt, erzeugt eine Solarthermieanlage Warmwasser, die zur allgemeinen Warmwasserversorgung und Heizungsunterstützung genutzt werden kann. Der Rechner hilft, eine optimale Anlagengröße zu ermitteln. Hierfür können die Werte an die eigenen Bedürfnisse und an die Gegebenheiten des Hauses angepasst werden.
In Kooperation mit dem Oldenburgisch-Ostfriesischen Wasserverband (OOWV) wurde das Solardachkataster durch ein Gründachkataster ergänzt. „Ein Gründach hat viele Vorteile“, weiß Reinhard Hövel, Sachgebietsleiter Planung und Bau des OOWV. „Gründächer tragen zur Verbesserung des Stadtklimas bei und bieten Pflanzen und Tieren zusätzlichen Lebensraum“, so Hövel. „Darüber hinaus werden Niederschläge zu einem großen Teil gebunden oder verzögert abgegeben.“ Bei Starkregen könne der Spitzenabfluss deutlich reduziert und das kommunale Entwässerungssystem entlastet werden.
Photovoltaik und Dachbegrünung schließen sich nicht aus – ganz im Gegenteil: Eine Kombination ist sinnvoll. Ein begrüntes Dach sorgt für niedrigere Umgebungstemperaturen auf dem Dach. Dadurch heizen sich die Solarmodule weniger auf und liefern mehr Ertrag.
Das Solar- und Gründachkataster ist unter www.oldenburg.de/solardachkataster abrufbar
15 Kommentare
Vor kurzem habe ich gelesen, dass in Deutschland hergestellter Strom ins Ausland verschenkt wurde. Warum der Preis trotzdem steigt ist soweit bekannt, es sitzen eben zu viele Mitesser auf der Leitung, sofern vorhanden. Die neue GroKo will ja wohl was ändern, wer glaubt denn so was. Wie auch immer, wenn ich mir die Oldenburger Karte mit den unendlich vielen geeigneten Flächen ansehe, dann gibt es ein leichtes Stirnrunzeln. Sollte es tatsächlich Hausbesitzer geben, die erst jetzt und dadurch auf die Idee kommen, über eine Solaranlage nachzudenken? Für mich als 70ig-jährigen mit einem geringen Verbrauch ist seit langem klar: die Investition rechnet sich nicht. Und über hab ich das Geld auch nicht. Hinzu kommt, dass ich in einem der Bebauungsplangebiete wohne, die in den 70er-Jahren entstanden sind und die eine hohe Ausnutzung der Grundstücke zulassen. Wie schon an anderen Stellen der Stadt kann es sein, dass man morgens aufwacht, und nebenan steht ein 2,5-geschossiges Haus in Spuckweite. Dann ist Schluss mit Solar und bei dem Wetter derzeit wäre ein Windrad im Garten doch besser angebracht. Aber das ist ja wohl wohlweislich nicht zulässig.
Wirr ist deiner Rede Sinn, oh Herr.
Wir haben derzeit zu viel Strom. Die Überlastung (!) der Netze führt bereits zu Stromausfällen. (Man kann auch als Pivatmensch davon profitieren, wenn man sich einer Genossenschaft anschließt, die „Reststrom“ an der Börse günstig aufkauft.) Es geht also nicht um „Mitesser“, es geht darum, daß die Politik, in Bayern etwa, sich nicht entschließen kann endlich Strom aus erneubaren Energiequellen abzunehmen. Man streitet über Überlandleitungen oder die viel teureren Erdkabel. Jedenfalls als vorgeschobenem Grund.
Die Kosten steigen übrigens auch, weil es Schadensersatzforderungen in enormer Höhe von den Konzernen gibt. Schuld daran ist eine gewisse Frau Merkel, die einen Konsens zwischen Umweltminister Trittin und den Konzernen meinte absagen zu müssen – um dann, ohne Konsens, plötzlich und unvorhersehbar doch eine, ihre, „Energiewende“ herbei zu führen. Gegen eine extrem teure Veralberung, um das mal vorsichtig auszudrücken, würde ich mich auch wehren.
Man soll eben keine unsicheren und geisteschwachen Kantonisten wählen – das wird IMMER teuer!
Diese Karte ist ziemlich wertlos, weil sie augenscheinlich ohne Rücksicht auf statische Gegebenheiten automatisch erstellt wurde. Schrägdach plus Südseite gleich gut geeignet. So eine flächendeckende Anlage wiegt ja etwas mehr, wie wurde da die Statik, speziell bei Altbauten aus dem 19. Jahrhundert, berücksichtigt?
Der Sinn ist, dass sich mir der Sinn der Karte nicht erschliesst. Und es geht in dem Artikel um die Oldenburger Karte und diesmal dabei eben nicht um Merkel und Co. und die Gelddruckmaschine der s.g. Energiewende. Es bleibt ganz regional, ohne das andere zu vergessen. Die Karte ist offenbar eine Anregung für Hausbesitzer, mal das Dach des Hauses anzuschauen, ob sie dort ein „Schrägdach“ sehen, dann können sie sich informieren. Ich finde das naiv. Und deshalb habe ich zwei Punkte angesprochen: ist überhaupt eine Finanzierung möglich und besteht die Gefahr einer langfristigen Verschattung durch Nachbarbebauung. Auch statische Belange sind sicher zu berücksichtigen, aber auch z.B. der Denkmalschutz („Hundehütte“), städtebaulicher Ensembleschutz oder Gestaltungssatzungen bzw. örtliche Bauvorschriften. Die Karte hat für mich kein Niveau und keine verwertbare Aussagekraft. Des weiteren halte ich den Formalismus um Photovoltaikanlagen für nicht angemessen und wer nur eigenen Strom erzeugen will, braucht wie beim Grauwassergebrauch ein zweites Netz. Und Alternativen wie Brennstoffzellen oder Klein-Windröhren werden überteuert oder untersagt. Dabei denken wir natürlich nicht an das Demarkationsgesetz von 1936. Fazit erst mal: die Karte ist ein ganz dünnes Brett.
Zitat: „Vor kurzem habe ich gelesen, dass in Deutschland hergestellter Strom ins Ausland verschenkt wurde. Warum der Preis trotzdem steigt ist soweit bekannt, es sitzen eben zu viele Mitesser auf der Leitung, sofern vorhanden.“
Darauf habe ich mich oben bezogen – und da gehs nun mal um zentrale Planung – oder eben Nicht-Planung – und damit sehr wohl um Merkel und Co. Oder glauben sie etwa, irgendwer in Oldenburg hat irgendeinen Einfluß auf den deutschen Strom-Markt?
Mit Glaubensfragen tue ich mich nicht nur hier schwer, und eine politisch-ökologisch-ökonomische Grundsatz-Bearbeitung und Bewertung der deutschen Energiewende an dieser Stelle halte ich für nicht zielführend. Die OOZ bietet die Möglichkeit zu einem Kommentar zu dem entsprechenden Artikel. Auch eine Antwort zu einem Kommentar ist möglich, eine, wie ich finde, gute Einrichtung, die uns möglich lange erhalten bleiben sollte. Unterschiedliche Auffassungen oder die „in der Kürze liegt die Würze“ verbleibenden Verständnisdefizite sollten daher nicht zu (persönlichen-provozierenden) Meinung-Fehden führen. Im Übrigen hatte die Oldenburger Baubehörde vor einigen Jahren schon einmal einen Stadtplan mit farbigen Flecken versehen. Damals wurden rote Punkte für „Bauflächen“ verteilt, Gärten und sonstige Freiflächen ergaben ein Muster, als ob Oldenburg Masern hätte. Die Stadtbaurätin G. Niessen will demnächst wiedergewählt werden. Sie ist ihrerzeit dem Sinn nach angetreten, für Oldenburg keine Visionen entwickeln zu wollen. Beiträge der Bauverwaltung wie eben dieser Solar-Plan aber auch der Masern-Plan sollten deshalb ein Mosaikstein der Vorstellungen von Inhalten einer weiteren Amtszeit von Frau Niessen sein, und nicht der von Frau Merkel.
„Der kleine Mann fürchtet nichts mehr, als Zusammenhänge zu begreifen…“
Wolfgang Neuss – 1964
(Smily)
Ein Kommentar ist „eine kritische Stellungnahme zu einem aktuellen Thema“ wie hier zu dem Artikel der Solardächerkarte Oldenburg. (Übrigens bietet die Stadtseite mehr, aber das ist nicht der Artikel.) Hier ist nicht der Ort, um das Alphabet neu zu sortieren, und vor kurzem gab es Zusammenhangsversuche zum freien Menschen in der Monarchie – letztlich ein kleingeistiges Gehacke um die Meinungshoheit, die niemandem etwas bringt. „Zusammenhang“ ist auch nur ein relatives Wort, denn Objektivität ist subjektiv. Auch wenn der „Mann mit der Trommel“ irgendwie schon ein etwas verzweifelter Mensch war, soweit sollte es bei den sicherlich guten Absichten der Oldenburger Bauverwaltung nicht kommen. Vielleicht können für Oldenburg z.B. der „Windhamster“ oder innovative Speichermöglichkeiten, oder …, oder …, Ergänzungs- und Erweiterungsmöglichkeiten öffnen. Die Karte und der Artikel sind für mich zu kurz gesprungen.
ZItat: „Auch wenn der „Mann mit der Trommel“ irgendwie schon ein etwas verzweifelter Mensch war…“
…wozu die Deutschen in ihrer mehrheitlichen Einfältigkeit ihn machten. Schon im nächsten Programm, 1965, sprach er nicht mehr vom „kleinen Mann“, er sagte 1965 „Die deutsche Gehirnpygmäenzucht fürchtet nichts mehr…“
Ich finde – wie er – gewisse Themen ergeben erst im großen Gesamt-Zusammenhang einen Sinn.
Im Übrigen habe ich mal ausgerechnet, was Solarzellen auf dem Dach meines Hauses bringen würden. Ergebnis: Es rechnet sich derzeit nicht wirklich. Das Thema ist vermutlich einem aktuellen Image-Gewinn für die EWE geschuldet, sonst nichts. Wobei ich im Prinzip sehr wohl ein großer Freund „alternativer“ Energiegewinnung bin, worin ich mich z.B. ja jetzt von einer dubiosen Dame im Grünen-Vorstand unterscheide. Sie steht erklärtermaßen und wohl aus sehr opportunisten Überlegungen für die weitere Verwendung der Kohle…
Wie sang dereinst Katja Epstein? „Wunder gibt es immer wieder…“
Sorry, Tippfehler: „opportunistischen“ sollte das werden.
Konsequentermassen entwickelt die Stadt Oldenburg aus der „Alexa-nderheide“ (Flughafen) die „Alexa-City“. Smart. Ideologie: future.
…während die EWE mal wieder erwischt wurde. Ein Rentnerehepaar sollte das ca. zehnfache des Verbrauchs zahlen. Gott sei Dank waren die nicht, wie von Trickbetrügern in aller Regel erwartet, so dement, daß sie gezahlt haben – sie wehrten sich.
Seltsam, sowas liest man in der NWZ nie…
Seitdem ein Theologe die Lokalredaktion leitet, hat sich nach meinem Empfinden die Berichterstattung stark verändert. Wer es mag, der mag es mögen. Ich bezweifele, dass einem Anspruch an den Oldenburger Meinungspluralismus noch hinreichend nachgekommen wird.
Doch, NWZ vom 8.2.2018, Seite 19, ein Artikel über eine dreiviertel Seite (!), genau zu diesem Vorgang !
Nebenbei hat die NWZ, zu deren Fans ich bestimmt nicht gehöre, über die „Unruhe“ in der EWE-Führung wirklich intensiv berichtet.
Zu dem Katasterrecher: Wir haben ein Flachdach, das nach dem Kataster angeblich „gut geeignet“ ist. Im vergangenen Jahr haben wir uns von drei verschiedenen Anbietern eine Solaranlage rechnen lassen. Ergebnis: Es rechnet sich nicht. Mir scheinen bei der Berechnung die beim Flachdach notwendighe Aufständerung sowie die Abschreibunghen vergessen worden zu sein.