Gemeinsam für bedürftige Menschen im Einsatz
Oldenburg (am) Besonders arme Menschen leiden unter der Coronakrise. Und gerade für Wohnungs- und Obdachlose ist es ohne Rückzugsort eine schwierige Zeit. Oft leiden sie unter Vorerkrankungen und zählen deshalb zur Hochrisikogruppe. Schon die einfachsten Schutzmittel wie Händewaschen werden für sie zu einer großen Herausforderung. Und auch die Versorgung ist gefährdet. In Oldenburg haben sich nun Ehrenamtliche zweier Institutionen zusammengetan, um zu helfen.
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Zahlreiche Hilfsangebote mussten eingestellt werden werden, öffentliche Einrichtungen wurden geschlossen. Auch eine der wichtigsten Anlaufstellen für bedürftige Menschen, die Oldenburger Tafel, konnte ihr Angebot nicht aufrecht erhalten. Viele Helfer_innen und die älteren Kunden gehören zur Risikogruppe. Deshalb musste die Ausgabe vorläufig eingestellt werden. Normalerweise hätte das bedeutet, dass auch einige Supermarkt-Spendenboxen der eigenständigen Initiative Spendengruppe für die Oldenburger Tafel geschlossen werden müssen. Und auch eine andere Organisation stand vor Problemen: Die Oldenburger Straßenengel, die normalweise bedürftige und obdachlose Menschen mit einer warmen Mahlzeit versorgen, konnten durch das Kontaktverbot nicht wie gewohnt hilfreich tätig sein. „Wir wollen Infektionsketten natürlich vermeiden“, sagt Mona Körber. Gemeinsam mit Andreas Speckmann und Marion Sandker von der Spendengruppe haben die Straßenengel kurzerhand ein neues Konzept verabredet. Die jeweiligen Mitglieder der beiden Initiativen engagieren sich nun bereits seit Wochen im veränderten Modus. „Die Zusammenarbeit klappt einfach wie am Schnürchen“, freut sich Körber.
Die erhöhten Hygienebedingungen einhalten und kontaktlos helfen, das war die Idee, die vor einem Monat in die Tat umgesetzt wurde. Die Boxen wurden nicht geschlossen, sondern an Paten übergeben, die nicht zur Risikogruppe gehören. Die 30 Straßenengel beteiligen sich an der Verteilung. Zusammen können die Ehrenamtlichen nun mehr als 200 Obdach- und Wohnungslose, kranke und ältere Menschen wöchentlich beliefern.
Wer die Hilfsaktion unterstützen möchte, kann die Boxen in den Supermärkten füllen, haltbare Lebensmittel zur Abholung bereitstellen oder auch finanziell helfen. „Alle Sach- und Geldspenden gehen 1:1 in unsere Arbeit“, betont Körber. „Die Ehrenamtlichen stellen nicht nur ihre Zeit zur Verfügung, sondern tragen auch ihrem gesamten Aufwand selber.“
Sach- und Geldspenden
Sachspenden per Spendenbox oder Abholung (Kontakt: www.strassenengel-ol.de und 0174 / 657 84 82). Gebraucht werden beispielsweise Nudeln, Reis, Soßen in Gläsern, Tütensuppen, Schnellterrinen, Konserven jegliche Art, Kekse, Süßigkeiten, Kaffee, Tee, H-Milch, diverse Hygieneartikel. Frische und schnell verderbliche Waren werden nicht benötigt.
Geldspenden können per Paypal geleistet werden: https://www.paypal.me/oldenburgerengel
1 Kommentar
Ich finde es großartig, wie sich die Straßenengel weiterhin für alle, die Hilfe brauchen, einsetzen. Vielen Dank. Da ich über 65 bin, kann ich mich nicht persönlich beteiligen, habe aber schon mehrfach Lebensmittel an das Wohnungslosenhaus im Sandweg gebracht. Ich wusste nicht, dass Sachspenden auch abgeholt werden. Werden auch Decken, Kissen etc bebötigt oder ist dies aus Hygienegründen, gerade jetzt, nicht möglich?
Macht bitte unverdrossen weiter und nochmals großen Dank.