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Ein Bierfest für Genießer

Michael Solms und Sina Born freuen sich, dass sie das Bierfest in Oldenburg veranstalten dürfen.

Michael Solms und Sina Born freuen sich, dass sie das Bierfest in Oldenburg veranstalten dürfen.
Foto: Anja Michaeli

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Oldenburg (am) – 200 Biere aus 20 Ländern stehen im Mittelpunkt des 1. Oldenburger Bierfestes, das vom 15. bis zum 17. Mai auf dem Schlossplatz stattfinden wird (die OOZ berichtete). Mit seiner großen Leidenschaft für Craft Biere erzählte heute der Veranstalter und Gastronom Michael Solms, worauf sich die Freunde der handwerklich gebrauten Biere freuen können.

„Die Resonanz auf unsere Ankündigung ist unglaublich groß“, freut sich der Gastronom aus Hannover. „Bier erlebt zurzeit eine Renaissance, die es so noch nicht gegeben hat.“ Das habe in den USA bereits in den 1980er Jahren begonnen. Der Trend sei nun auch in Deutschland angekommen. Vor zwei Jahren besuchte Michael Solms das große Bierfest im belgischen Brüssel. Dort kam ihm die Idee zu dem Bierfest. „Belgien ist ein Bierland, ich habe dort immer mehr neue Biersorten kennengelernt“, sagt Solms. Und einige davon bringt er mit zum 1. Oldenburger Bierfest. Beispielsweise das rote Bier „Kriek“ (flämisch für Sauerkirsche) der Brewery Lindemans, ein Fruchtlambic mit 4 bis 6 Prozent Alkohol. „In dem belgischen Brautal ist ein besonderer Hefepilz in der Luft“, erklärt der Fachmann. Das Fruchtbier sei leicht säuerlich, weil es spontan vergoren wird.

Das ausländisches Bier ohne das deutsche Reinheitsgebot schlecht sei, will Michael Solms so nicht stehen lassen. Andere Länder hätten eine andere Bierkultur und die gelte es zu entdecken. Heute würde zum Beispiel in England quasi wöchentlich eine neue Brauerei eröffnet. Diese kleinen Brauereien würden – oft als Nebenerwerb – von ein, zwei Brauern geführt, die mit besten Zutaten im Keller eines Einfamilienhauses für außergewöhnliche Bierstile sorgen. „Bier ist vielfältiger als Wein“, so Solms. Es könne mehr Geschmacksnuancen und geradezu Geruchsexplosionen bieten.

Rund 200 Biere aus 20 Ländern

Rund 200 Biere aus 20 Ländern werden auf dem 1. Oldenburger Bierfest vertreten sein.

Rund 200 Biere aus 20 Ländern werden auf dem 1. Oldenburger Bierfest vertreten sein.
Foto: Anja Michaeli

Aber in Oldenburg werden auch Microbrauereien und größere Brauereien ihre Spezialitäten vorstellen. Dazu zählt unter anderem die Ratsherrn Microbrauerei, die das zehnprozentige Bier „Holy Hand Granade“ im Stile von Barley Wine vorstellt, ein Bier, das im 18. Jahrhundert erfunden wurde: wuchtig, fruchtig, bitter. Und auch die Biere der kalifornischen Brauerei Sierra Nevada stehen bei den Hopfenfreunden ganz hoch im Kurs. Ihr „Torpedo“ zählt zu den beliebtesten India Pale Ales (IPA). Außerdem werden die Biere der Brauerei BrewDog aus Schottland verköstigt. „Ein verdammt geiles Bier“, sagt Solms, der die Brauerei als Superstar bezeichnet. Die schottischen Punkbrauer, die ebenfalls mit kleinsten Mitteln begannen, liefern heute in die ganze Welt. Ganz speziell sind die in Holz gelagerten Biere wie Innis & Gunn Oak Aged Beer (Vanille, englischem Toffee, Frucht und Eichenholz) oder das Prairie „Pirate Bomb“ (15-prozentiges Imperial Stout gereift in karibischen Rumfässern). „Es schmeckt erst nach Kaffee und Schokolade und dann kommt der Rumflash“, schwärmt der Bierexperte. Dies sei das richtige Bier zum Dessert. Aus der Region kommen beispielsweise das Vareler Brauhaus mit dem Tide Pils oder der Stierbräu aus Vechta mit dem „Red Ale“ in die Huntestadt und der Biersommelier Weltmeister Oliver Wesseloh wird dem 1. Oldenburger Bierfest ebenfalls einen Besuch abstatten.

Zum 1. Oldenburger Bierfest werden 16 Pagoden aufgebaut. Sitzgelegenheiten und Stehtische werden aufgestellt und wer möchte, kann an der „längsten Theke Norddeutschlands“ Platz nehmen. Dazu wird Livemusik von „Rockalots“, „Travis Hair“, „Jamie Clarke Perfect“ und „Wide Range“ gespielt oder ein DJ legt auf und ein Moderator unterhält mit Informationen oder einem Bierquiz. Die tägliche offizielle „Aftershow-Party-Location“ ist die umBAUbar, Stau 25-27.

Die Biere werden größtenteils aus dem Fass ausgeschenkt. Gläser mit einer Größe von 0,2 bis 0,25 Liter sorgen dafür, dass mehrere Stile Bier probiert werden können. Sie kosten zwischen 2,50 bis 5 Euro. „Aber ich gehe davon aus, dass jeder Anbieter einen Probierschluck einschenkt“, so der Veranstalter, der sich ein Biergenießerfest wünscht.

Zurzeit stellt Michael Solms auf seiner Facebook-Seite die verschiedenen Biersorten vor. Während des Festes wird ein „Bierfahrplan“ an den Ständen kostenlos ausgelegt, er dient der Orientierung. Im Vorfeld ist er über die Website www.bierfest-oldenburg.de einzusehen.

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1 Kommentar

  1. Volker
    16. Mai 2015 um 11.14 — Antworten

    War ja schon mal ganz lecker gestern. Aber leider gibt es fast auschließlich nur 0,3 l und aufwärts. Das ist zum Probieren zu viel. Die Schotten schenken in 0,25 l aus, kostet aber auch stolze 3,50 bis 5 Euro. Aber bei gutem Wein schauen wir ja auch nicht auf den Preis. Etwas mehr Infos an den Ständne zu den jeweiligen Bieren wäre wünschenswert, denn an vielen Ständen arbeiten Aushilfen, die nur Bier zapfen, aber keine Ahnung haben. Heute bekommt das Bierfest aber eine zweite Chance von mir. Und morgen ist ja auch noch ein Tag. Fortsetzung im nächsten Jahr erwünscht.

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