Kramermarkt: Festumzug der guten Laune
Wieder einmal hatten die Teilnehmer und die Zuschauer Glück: Der Festumzug zum Kramermarkt fand bei Sonnenwetter statt.
Fotos: Anja Michaeli
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Oldenburg / am – Tausende säumten gestern die Straßen, als bei bestem Wetter der Festumzug zum 408. Kramermarkt durch Oldenburgs Innenstadt zog. Es wurde gesungen, getanzt und natürlich auch eifrig Bonbons gesammelt. Während die Ehrengästen anschließend gut gelaunt zum Empfang gingen, strömten Menschenmassen zum Volksfest.
Rund 120 Wagen, Fuß- und Musikgruppen nahmen an dem festlich-spaßigen Umzug teil. Er startete am Staatstheater und endete am Festplatz. Angeführt wurde er von Graf Anton Günther und seinen Knappen. Erstmals in der Grafenrollen beim Festzug gab sich Andreas Hunger vom Reit- und Fahrverein Oldenburg auf dem Schimmel Karlchen die Ehre. Dem Trio folgte die Oldenburg-Kutsche mit Oberbürgermeister Jürgen Krogmann und dem Festredner Christian Firmbach, Generalintendant des Oldenburgischen Staatstheaters. Weitere Ehrengäste waren in diesem Jahr die Bundesliga-Handballfrauen vom VfL Oldenburg.
Im Anschluss fand das traditionelle Eisbeinessen in den Weser-Ems Hallen statt. Oberbürgermeister Jürgen Krogmann betonte, dass der Kramermarkt eine Veranstaltung für die gesamte Region sei. Gerade die Autokennzeichen rund um den Platz würden zeigen, dass die Menschen aus allen Orten rund um Oldenburg anreisen. Die Freizeit zum Vergnügen zu machen, sei für die Schausteller eine Verpflichtung, so Michael Hempen, Vizepräsident des Deutschen Schaustellerbundes. Etwas böse sei er über die Forderungen der GEMA. „Wir können doch nicht für das ganze Gelände zahlen, wenn nur drei Punkte bespielt werden.“ Volksfeste seien Volkeswille. „Darüber sollten die Herren mal nachdenken“, sagte Hempen.
Eine besonders humorvolle Ansprache hielt der Festredner Christian Firmbach, der sich auf liebevolle Art über die Oldenburger Eigenheiten lustig machte. „Oldenburg liegt nicht am Meer, selbst das Meer liegt hier nicht am Meer. Zumindest wenn ich da bin, ist es immer weg.“ Aufs Korn nahm er unter anderem das Debakel um die Altpapiertonne. Viele Oldenburger hätten nun zwei davon und das sei in Zeiten reichlichen Geschenkpapiers auch gut so. Noch versuche er zudem herauszufinden, warum einige Glückliche eine gelbe Tonne füllen dürften, während andere mit den gelben Säcken vorlieb nehmen müssten. Erst in Oldenburg habe er erfahren, dass die Säcke während des Sammelns in der Garage aufgehängt werden müssen (wegen der Mäuse) und für die Abholung an Zäune gehängt werden (wegen des Windes). Oldenburg sei eine von zehn Städten bundesweit mit den glücklichsten Menschen. Kein Wunder, denn hier gebe es ja sogar „Schlaue Häuser“. Mit dem Begriff „Übermorgenstadt“ hat Firmbach so seine Probleme. Er steht mehr auf „Carpe diem“ (Pflücke den Tag) und würde sich freuen, wenn Oldenburg an manchen Tagen Heutestadt heißen dürfe. Die launige Rede wurde mit Zwischenapplaus und Jubelrufen honoriert.
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