Oldenburg

VfB Oldenburg: Pläne für Stadion-Neubau

Die Stadtverwaltung legt dem Ausschuss für Stadtplanung und Bauen einen Beschlussvorschlag vor, der den Neubau eines Fußballstadions voranbringt.

Die Stadtverwaltung legt dem Ausschuss für Stadtplanung und Bauen einen Beschlussvorschlag vor, der den Neubau eines Fußballstadions voranbringt.
Foto: Hasan Anac / pixelio.de


Oldenburg (cb/pm)
Deutliches Signal an den Deutschen Fußball-Bund (DFB): Die Stadtverwaltung legt dem Ausschuss für Stadtplanung und Bauen für die Sitzung am 19. Mai einen Beschlussvorschlag vor, der den Neubau eines drittligatauglichen Fußballstadions an der Maastrichter Straße voranbringt.

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Zur Begründung verweist Oberbürgermeister Jürgen Krogmann darauf, der DFB habe zu verstehen gegeben, dass die vom VfB Oldenburg beantragte Erteilung einer Lizenz für die Dritte Liga auch davon abhängt, inwieweit die Absicht zu Investitionen in eine Profisport-gerechte Infrastruktur zu erkennen ist. „Dieses Zeichen soll der Aufstellungsbeschluss für den Bebauungsplan senden. Wir wollen den VfB, der eine reelle Aufstiegschance hat, nicht ins Abseits laufen lassen“, sagt Krogmann.

Marschwegstadion erfüllt keine Drittliga-Anforderungen

Gleichzeitig soll die Perspektive für einen Stadion-Neubau eine Übergangslösung zur vorübergehenden Weiternutzung des bestehenden Marschwegstadions erleichtern. Das Stadion, das nicht die Drittliga-Anforderungen erfüllt und selbst in der viertklassigen Regionalliga nur mit einer Ausnahmegenehmigung des Verbandes bespielt werden darf, soll so weit wie nötig modernisiert werden. So gilt eine Flutlichtanlage, die für fernsehtaugliches Licht sorgt, als Mindestkriterium.

Unabhängig davon muss der VfB Oldenburg dem DFB bis zum 1. Juni eine drittligataugliche Spielstätte benennen, um im Falle eines Aufstiegs die erforderliche Zulassung für die Teilnahme am Spielbetrieb zu erhalten. Diese Spielstätte wird außerhalb Oldenburgs liegen.

Das Marschwegstadion befindet sich in direkter Nachbarschaft zu einem reinen Wohngebiet. Die Anstoßzeiten sind aus Gründen des Immissionsschutzes in den Abendstunden mit Begrenzungen der Zuschauerkapazität verbunden, die einen Spielbetrieb in der Dritten Liga nur bedingt zulassen. So dürfen dort nach 18.30 Uhr keine Spiele angepfiffen werden. Zudem entsprechen die sicherheitstechnischen und infrastrukturellen Gegebenheiten nicht den DFB-Anforderungen.

Standortalternativen für das Marschwegstadion

Vor diesem Hintergrund hatte die Stadt Oldenburg bereits im Jahr 2014 mehrere Standortalternativen untersuchen lassen. Als geeignet erwies sich dabei das südöstlich der Weser-Ems-Hallen gelegene und circa 7,6 Hektar große Areal an der Maastrichter Straße. Dessen Tauglichkeit wurde 2017 auch in einer Machbarkeitsstudie noch einmal unterstrichen. Diese Studie wird derzeit aktualisiert.

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4 Kommentare

  1. Bernd Wordtmann
    16. Mai 2022 um 18.04 — Antworten

    Ohne ein drittligataugliches Stadion kein Profifußball! Das wäre für die fussballbegeisterten Fans und für die Stadt Oldenburg ein Armutszeugnis. Das Thema Stadion hätte man auch schon vor 30 Jahren lösen müssen oder können! Man kann nur hoffen das sich der Oberbürgermeister mit seiner Forderung durchsetzen kann!

  2. Manfred Murdfield
    18. Mai 2022 um 10.47 — Antworten

    Für einen Stadtplaner wäre der Begriff „tauglich“ eigentlich negativ besetzt. Ich bin in der Nähe des Marschwegstadions aufgewachsen, so nah, dass das Richtfest meines Elterhauses in dem gerade frisch gebauten Kassengebäudes stattfand. Wegen der jahrelang erlebten Probleme besonders mit Großveranstaltungen kann ich nur von einem Ausbau abraten. Allerdings war das Gelände auch mal eine Müllkippe, auf der einst meine Grosseltern im Bereich der Bäke Tabak anbauten. Ob allerdings der Standort neben der EWE-Arena städtebaulich gelungen sein kann, ist auch zu bezweifeln. Zentralisierung ist Planung von gestern und was „hinterm Bahnhof“ entstanden ist, kann kaum als eine lebendige Stadtstruktur bezeichnet werden. Auch die wegen des Lärmschutzes geplante Büronutzung auf dem EWE-Gelände wird da nicht abhelfen. Ein Stadionstandort vor der LzO ist eine stadtplanerisch eher einfältige Lösung, da sie der Weg des geringsten Widerstandes ist. Ein Beitrag zu einer städtischen Vielfalt in Innenstadtnähe sind solche Gelegenheitsnutzungen nicht.

  3. Joachim Dabisch
    19. September 2022 um 22.20 — Antworten

    Ein Stadionbau im Wohngebiet Unterm Berg, An der Beverbäke, Borgwall und Maastrichter Str. ist eindeutig ein Rückschritt in der Stadtentwicklung. Wenn aus Lärmschutzgründen am Marschweg keine Spiele nach 18.30 Uhr beginnen dürfen, so muss diese Regelung auch in Donnerschwee greifen: Zudem würden Planung, juristsche Auseinandersetzungen und schließlich möglicher Bau zwischen 6 und 8 Jahre dauern, in denen der VfB trotzdem am Marschweg spielen müsste. Die Kosten für eine zwischenzeitliche Ertüchtigung mit Flutlicht, Rasenheizung und Verbesserung der Tribüne müssen den Baukosten in Donnerschwee hinzugerechnet werden. Da kommt man leicht auf 50 bis 60 Mio Euro. Diese Geld fehlt dann wieder für andere wichtige Projekte!

  4. W. Lorenzen-Pranger
    21. September 2022 um 3.37 — Antworten

    Die Diskussion ist schon sehr alt und bisher nicht einen Schritt weiter gekommen. So lange Oldenburg nicht einmal für alle gefahrlos (!) befahrbare Straßen hinbekommt, ist sie sowieso hinfällig – es sei denn, es gäbe einen privatwirtschaftlichen Investor. Die EWE trickst doch gerade mal wieder zwielichtig mit ihren Kunden herum, wie die Bild-Zeitung berichtete. Vielleicht reichts dann demnächst ja mit dem Geld?

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