Oldenburg (am) Libellen können so wenig stechen, wie Zitronenfalter Zitronen falten, erklärt Autor Kai Fuhrmann in dem ersten Heft der neuen Reihe „Natur und Landschaft in Oldenburg“ der Unteren Naturschutzbehörde der Stadt Oldenburg, das gerade erschienen ist. Und er hat noch mehr Interessantes herausgefunden. Der ehrenamtliche Landschaftswart hat sich die Libellenarten, die im Nordosten des Stadtgebietes vorkommen, genau betrachtet. Kay Fuhrmann, der auch als Präparator des Landesmuseum Natur und Mensch bekannt ist, beschreibt in Kurzporträts die einzelnen, von ihm an verschiedenen Gewässern nachgewiesenen Libellenarten. Das Heft enthält zudem detailreichen Fotos von unter anderem Angelika Borkenstein und Reinhardt Jödicke.

6000 Libellenarten gibt es auf der Welt, 81 Spezies in Deutschland und davon wurden 73 Libellenarten in Niedersachsen und Bremen nachgewiesen – in Oldenburg sind es nach Beobachtungen 43 Arten. Dabei gehören alle heimischen Libellen zu den besonders geschützten Arten. Das Heft und ein Bericht dienen der Zustandsbeschreibung der Libellenfauna in Oldenburg. Kay Fuhrmann gibt Einblicke in die Biologie und beschreibt die Lebensräume beziehungsweise Lebensraumansprüche der Libellenarten. Daneben geht er auf die Gefährdungssituation und notwendige Schutz- und Pflegemaßnahmen ein, die erforderlich sind, um die Arten in ihrem Bestand zu erhalten und zu entwickeln. Das Untersuchungsgebiet umfasst weite Bereiche von Etzhorn und erstreckt sich bis zu den Bornhorster Seen in Ohmstede. 36 Teiche, Seen und Tümpel wurden untersucht. In dem Libellen-Heft informiert Kay Fuhrmann über die Lebensräume, Libellen als ökologische Berichterstatter und beschreibt jede einzelne Art und ihre Besonderheiten.

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Für die Zarte Rubinjungfer fehlt noch ein Nachweis über die Vermehrung, gefunden wurde sie an einem Gartenteich und an einem Tümpel in Oldenburg.

Für die Zarte Rubinjungfer fehlt noch ein Nachweis über die Vermehrung, gefunden wurde sie an einem Gartenteich und an einem Tümpel.
Foto: Reinhardt Jödicke

Die Blaugrüne Mosaikjungfer ist eine Großlibelle, die die meisten Menschen schon einmal gesehen haben dürften.

Die Blaugrüne Mosaikjungfer ist eine Großlibelle, die die meisten Menschen schon einmal gesehen haben dürften.
Foto: Angelika Borkenstein

Die Inhalte der Reihe sind so aufbereitet, dass sie der breiten, interessierten Leserschaft zugänglich sind. Denn Ziel ist es, die heimische Fauna und Flora, deren Lebensräume und Ökologie den Bürgern nahe zu bringen. „Nur wer die Natur kennt und ein Verständnis dafür entwickelt hat, kann die Bedürfnisse, die mitunter komplexen ökologischen Zusammenhänge und die Schutzwürdigkeit besser verstehen und nachvollziehen“, so die Stadtverwaltung.

Das Heft kann beim Fachdienst Naturschutz und technischer Umweltschutz, Industriestraße 1, Eingang B, Zimmer 136, als Druckexemplar abgeholt oder unter www.oldenburg.de/libellen (PDF-Direktdownload) heruntergeladen werden.

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