Die Stadionfrage: Betrug und Selbstbetrug 2.0
Ein Kommentar von Michael Exner. Im politischen Streit hat es die Stadtgesellschaft gern klassisch. Da verfährt man nach dem alten lateinischen Motto: „Mundus vult decipi, ergo decipiatur“ – was der Herdbuch-Oldenburger aus Zentral-Eversten vielleicht übersetzen würde mit „Wenn die Leute schon hinter die Fichte geführt werden wollen, zeigen wir ihnen halt den Weg“. Die Behandlung kontroverser Themen vollzieht sich hier in einer Dauerschleife von Betrug und Selbstbetrug.
Anzeige
Beispiele gefällig? Vor mehr als anderthalb Jahrzehnten tobte vor einer Kommunalwahl die Schlacht um das Einkaufszentrum der Hamburger ECE. Obwohl jeder bei tieferer Recherche hätte wissen können, dass nach einem früheren Ratsbeschluss und wegen zivilrechtlicher Verträge das Projekt zu dem Zeitpunkt nicht mehr rückholbar war, gelang einer unheiligen Allianz aus CDU, Grünen und Linken die Inszenierung einer Kampagne, die zur Bürgerbewegung gegen den „Koloss am Schloss“ wuchs. Die war gleichermaßen erfolgreich wie erfolglos. Erfolgreich, weil sie dazu beitrug, einen Oberbürgermeister aus dem Amt zu treiben; erfolglos, weil der neue Rat kurz nach der Wahl das (etwas abgespeckte) Projekt erneut beschloss und der Neu-OB und vormalige Koloss-Stopper brav die Baugenehmigung unterschrieb.
Der Fall zeigt, welche Kraft ausgelöst werden kann, wenn politischer Hinterhalt auf bürgerliches Engagement trifft und ein Phänomen auslöst, das die Politikwissenschaft „wishfull thinking“ nennt: Weil man ein bestimmtes Ergebnis unbedingt will (oder nicht will), glaubt man fest daran, dass das Gewünschte auch eintrifft. Die Fallhöhe ist entsprechend, die Enttäuschung vorprogrammiert. Wer nach Gründen für die wachsende Entfremdung zwischen Politik und Gesellschaft sucht, wird hier fündig werden.
Ein paar Jahre später gab es eine Neuauflage: beim Ausbau der Bahn-Stadtstrecke. Erneut schlossen sich einzelne Bürgerinitiativen mit einer Koalition aus CDU, Linken und (den später dazu gestoßenen) Grünen zusammen und schufen eine Chimäre: die Bahnumfahrung. Obwohl das Vorhaben von Anfang an aussichtlos war (u.a. weil man zehn Jahre zuvor versäumt hatte, entsprechende Pflöcke einzuschlagen), prägte das Thema (wieder mit Blick auf Wahlen) einige Jahre die Debatte, bei der die Bahngegner in der Hitze des Gefechtes mit der These überraschten, eine Umgehung könne in nur fünf Jahren gebaut werden – in einem Land, in dem man innerhalb von fünf Jahren nicht mal eine Fahrradstraße von Oldenburg nach Edewecht hinbekäme. Planfeststellungsbeschluss und Bundesverwaltungsgericht fegten die Sache denn auch vom Tisch, der politische Schaden aber blieb. Apropos Bahn: Wer hat eigentlich den Mut, den Leuten in Ofenerdiek zu sagen, dass sie nach Lage der Dinge ihre Unterführung erst mal abschreiben können?
Mit dem Stadion-Streit beginnt ein neues Kapitel in dem alten Drehbuch. Da treffen blühende Landschaften auf wahre Horrorszenarien. Mit der Realität hat das wenig zu tun. Ein Schuss Ehrlichkeit könnte auf beiden Seiten hilfreich sein und die Debatte versachlichen.
Die Anhänger eines Neubaus sollten aufhören, aller Welt Honig ums Maul zu schmieren mit Schönmalereien, was man in einem Stadion sonst noch alles machen kann außer Fußballspielen. Die Stadt braucht keinen weiteren Standort für Konzerte (die Stones oder Dylan kämen ohnehin nicht) und Freilichttheater. Was an den Weser-Ems-Hallen entstehen soll, ist ein Stadion rein für professionellen Fußball – und der Nutznießer ist ausschließlich der VfB Oldenburg. Natürlich könnten (wenn sie denn wollten) auch die VfL-Fußballer dort spielen oder die Knights. Aber deren Auftritte und ihr Beitrag zur Kostendeckung dürften sich in Grenzen halten. Vor diesem Hintergrund kann man ein neues Stadion wollen oder auch nicht. Aber man muss das den Menschen vorher sagen.
Die Neubaugegner wiederum sollten aufhören, sich das Marschwegstadion schön zu saufen. Profi-Fußball funktioniert dort nicht. Unabhängig von allen DFB-Auflagen (die künftig eher verschärft als gelockert werden) und Lärmschutzbestimmungen erledigt das allein die Verkehrssituation. Und das Argument, man müsse jetzt ja sowieso Millionen in die Instandsetzung investieren, da könne man das Stadion auch gleich für ein paar Millionen mehr aufrüsten, geht leider fehl. Erstens würde das nichts an der Verkehrslage ändern, zweitens sind die aktuell anstehenden Ausgaben nur der Preis dafür, dass man die Stadionfrage über Jahrzehnte hat schleifen lassen. Das widerlegt übrigens nebenbei die Behauptung, hier werde Zeitdruck aufgebaut. Auch das ist ein in dieser Stadt nicht unbekanntes Phänomen: Gibt man den Oldenburgern fünf Jahre Zeit für eine Entscheidung, passiert viereinhalb Jahre nichts, und ein halbes Jahr klagen alle darüber, dass so wenig Zeit bleibt.
Dass die Gegner finanzielle Risiken von 80 bis 100 Millionen Euro heraufbeschwören, mag aus ihrer Sicht verständlich sein, bildet aber gewissermaßen nur die negative Variante des wishfull thinking ab. Die Frage ist nicht, ob die Stadt sich die reinen Baukosten von 34 Millionen leisten kann (ein paar mehr werden es am Ende schon werden, das ist bei öffentlichen Aufträgen nun mal so). Das kann sie, und es wird deswegen kein Kindergartenplatz weniger gebaut. Die Frage ist, ob sie sich den jährlichen Zuschuss zu den Unterhaltskosten leisten will. Der dürfte je nach Stadiongröße und Vermarktungserfolg zwischen anderthalb und zweieinhalb Millionen Euro liegen. Darüber kann man nachdenken. Zur Einordnung: Die Stadt trägt vertraglich 25 Prozent des Defizits beim Staatstheater, das sind in diesem Jahr 6,8 Millionen Euro.
Den von Futterneid getragenen Vorstoß der EWE Baskets in vermeintlich letzter Minute gegen die Lage des Stadions muss man dagegen nicht weiter ernst nehmen. Zum einen ist der Standort seit Jahren bekannt (ohne dass man aus dieser Richtung etwas gehört hätte), zum anderen hat die Stadt für keinen Verein mehr getan als für diesen: erst eine kleine Halle gebaut, dann eine große. Der Brief ist schlichtweg peinlich. Wären die Baskets eine politische Partei, wäre jetzt ein Rücktritt fällig.
Die Politik wird in diesem Monat die Frage beantworten müssen, ob ihr die Spitzenleistungen auf Bundesliganiveau in Handball und Basketball fürs Image auch im Wettbewerb mit anderen Städten reichen, oder ob Oldenburg auch im professionellen Fußball eine Rolle spielen soll. Genau darum geht es, das muss man diskutieren und entscheiden.
Möglichst ohne Betrug und Selbstbetrug.
24 Kommentare
Gehört nicht zum Profifussball vor allem erstmal eine Profimannschaft? Nur wegen einem flüchtigen Aufstieg in die 3. Liga ein neues Stadion? Geil. Dafür möglicherweise Abstriche bei anderen kulturellen Institutionen? Noch geiler. Der Größenwahn des Herrn K. aus O. kennt offensichtlich kaum Grenzen. Schade um diese schöne Stadt.
Die Frage nach dem Standort hätte mehr Beachtung verdient. Immerhin hat im Wesentlichen die damalige Stadtbaurätin Niessen den Auftrag zur Standortsuche ihrem früheren Arbeitgeber erteilt. Da stellt sich deutlich die Hinterzimmerfrage. Warum der Standort als Heiligtum betrachtet werden muss, ist angesichts des m.E. misslungenem „Oldenburger Stern“ hinterm Bahnhofs und der jetzt schon trostlosen Gegend völlig unverständlich. Und wenn schon das ECE herhalten muss: mein Vater war in vergangener Zeit im Team des Stadtbaurates Neidhardt. Die damalige Frage nach dem Standort eines neuen Hallenbades wurde wohl auch kontrovers geführt. Mein Vater meinte: “ man stellt die Badewanne nicht ins Wohnzimmer“. Das Hallenbad wurde ins Wohnzimmer gestellt und ist inzwischen weg. Das Stadion Donnerschwee wurde damals an den Stadtrand gebaut, wurde dann umzingelt und ist weg. Das neue Stadion wird gleich ins Zentrum gebaut. Ich teile die Meinung der EWE-Basktets. Es wird zu Konflikten kommen. Da haben wieder alle was zum schimpfen, wie konnte das nur möglich sein …
Ein sehr zutreffender Kommentar, wie eh und je super formuliert von Michael Exner
Oh. Cool. Kommentare werden ohne ersichtlichen Grund gelöscht. Zu kritisch?
Hervorragend auf den Punkt gebracht!
Beste Grüße
Matthias Baumann
P.S. Sonntag auf‘m Platz?
Wenn das Geld für einen Stadionbau da ist, bitte, warum nicht? Verwundert bin ich allerdings darüber, dass die Anpassung des Strassenbaus an heutige Ansprüche seit all zu vielen Jahren nicht passiert (ein Blick nach Dänemark, in die Niederlande usw.), dass dort, wo etwas passiert, es dann um lächerliche Flickschusterei geht, man sehe sich die „Sanierung“ des Hörnewegs z.B. einmal an, usw. Und es stimmt natürlich immer noch, was „Irrelevant“ oben schreibt: In Deutschland gehen deutlich mehr Menschen ins Theater, in Konzerte, in Kunstausstellungen und Museen als in Fussballstadien. Auch all diese Einrichtungen sind chronisch finanziell unterversorgt.
Auf den Punkt gebracht! Sehr stark!
Unaufgeregte Diskussion würde helfen. Vielen Dank Herr Exner, Sie tragen mit Ihrem Artikle ein wenig dazu bei. In Teilen möchte ich Ihnen zustimmen und zwar dahingehend, daß die Verwaltung entscheiden muß, ob Sie dem Profisport in Oldenburg dauerhaft Unterstützung zukommen lassen möchte oder nicht. Der Theatervergleich ist allerdings ein wenig zu kurz geriffen, Kultur und profitorierten Profisport in einen Topf zu werfen, passt eher nicht.
Ich habe einen Traum: Es gibt ein klares Bekenntnis seitens der Verwaltung zu allen hochklassigen Sportarten (kurze Wachphase: Sport ist nicht nur Fußball), die in Oldenburg etabliert sind. Diese positive Begleitung durch die Verwaltung, würde zu einen regelmäßigen Austausch zwischen der Verwaltungsspitze und den Sportverantwortlichen führen. Daraus resultieren dann praxisnahe Vorschläge und Entwicklungsziele, die es möglich machen politisch und gesellschaftlich gute Entscheidungen zu treffen, Standortvorschläge für Sportstätten eingeschlossen.
Jetzt wieder zurück zur banalen Realität. Natürlich ist die gespielte Beteiligung der interessierten Öffentlichkeit eine Farce, wie Sie in Ihrem Artikel zutreffend an anderen Beispielen aufzeigen. Die Verwaltung hat sich festgelegt- der Rest ist Theater. Bekanntlich hat im Theater der Zuschauer zu schweigen und sich voll und ganz dem hinzugeben, was aufgeführt wird.
Ein Stadionneubau wird es geben, auch wenn dieses an der falschen Stelle gebaut werden wird, da teile ich die Bedenken der EWE Baskets und der anderen Standortkritiker. Vor kurzem war ich, nach langer Zeit, mal wieder in Mainz und siehe da, daß Stadion wurde neu gebaut. Raus aus der Stadt, einfach an die Stadtgrenze gesetzt, Straßenbahnanschluß dazu und das Sportvolk kann entspannt ‚die Spiele‘ genießen. Der Oldenburger Weg ist es, eine Landezentralbank und eine Arbeitsagentur an den Stau zu planen, wo absehbar war, daß Wohnen am Wasser von großen Interesse sein wird.
Gelungener Kommentar.
Grundsätzlich stört mich an der Diskussion, dass es oft so dargestellt wird, als würde jemandem etwas weggenommen werden. Wie im Text richtig beschrieben, wird es wegen des Stadions keinen Kita-Platz weniger geben, keine Straße wird später saniert (als ohnehin schon) und auch die Theater und andere Kulturstätten werden nicht einen Euro weniger Förderung haben. Umgekehrt werden all diese Dinge ohne ein neues Stadion nicht mehr gefördert – wer das suggeriert verkennt die Fakten.
Die Frage rund um den Standort kann ich ebenfalls nicht nachvollziehen. Das neue Stadion würde in unmittelbarer Nähe zum Hauptbahnhof stehen – eine bessere Anbindung an den ÖPNV kann es kaum geben. Das heißt: Auch die Gästefans müssten nicht mehr quer durch die Stadt geleitet werden. Dazu könnten sich die Messehallen, die EWE Arenen und das neue Stadion Infrastruktur teilen (auch Parkplätze).
Zum Thema „erstmal Profi-Fußball – dann Profi-Bedingungen“ – so wird es nicht funktionieren. Um sich um professionellen Sport zu etablieren braucht es professionelle Bedingungen. Profi-Fußball unter den derzeitigen Bedingungen wird eine Ausnahme bleiben. In Oldenburg aber auch anderswo.
Tja, Herr Hoppe, Herr Breitscheit. Leider haben sie offenbar Probleme mit dem Textverständnis, sonst gäbs solchen Unfug wie:
„Kultur und profitorierten Profisport in einen Topf zu werfen, passt eher nicht.“ oder „Wie im Text richtig beschrieben, wird es wegen des Stadions keinen Kita-Platz weniger geben, keine Straße wird später saniert (als ohnehin schon) und auch die Theater und andere Kulturstätten werden nicht einen Euro weniger Förderung haben.“
Richtig und doch falsch. Erstens ist ALLES von Menschen geschaffene Kultur – und zweitens, warum heißen Amphitheater zum Beispiel Theater? „Gladiatoren gab es vor rund 2.000 Jahren im Römischen Reich. Sie waren Berufskämpfer und traten zu besonderen Feiertagen in großen Arenen – wie zum Beispiel dem Kolosseum in Rom – gegeneinander an.“ Quelle Internet.
Tja, Gladiatoren, das waren die Leistungssportler ihrer Zeit – Fußball war leider noch nicht erfunden. Und der Profisport ist nunmal geichzeitig in zwei Kategorien Theater: Erstens, weil alles, was in einer Arena oder auf einer Bühne aufgeführt wird, eben auch Theater ist . und zweitens, weil auch heute der Fußball mehr Show als Sport ist. Sport ist, was ich zu meiner Ertüchtigung betreibe, was die machen ist nun mal eben eine Show, wie im Circus bis heute auch. Das sind spezialisierte Artisten. Warum sich da die Fußballer so in den Vordergrund drängen ist klar, sie machen im Prinzip das gleiche Spektakel wie Wrestler, Profi-Boxer usw.
Einen Unterchied gibts da allerdings: Die CIrcusleute erwirtschaften ihr Geld selbst, die Wrestler bekommen keinen Cent öffentlicher Gelder. Nur die Fußballer kriegens wo reingeschoben – und das ist schon etwas ärgerlich.
Ob deswegen mehr Straßen mit nem Laster Teer „saniert“ werden oder ein Theater mehr bekommt, weiß ich natürlich auch nicht, möglich wärs doch aber immerhin…
Nun ja, so mancher kennt sich mit dem, frei nach Asterix, „Haus das Verrückte macht“ aus, andere eben mit anderen Themen. 🙂
Info: Teer ist im Strassenbau seit 1986 verboten, da nachgewiesen krebserregend. Teer ist aus Holz und Kohle destilliert, Bitumen aus Erdoel, auch nicht ganz unbedenklich. Teer oder auch Pech stehen deshalb auch nicht zur Verfügung, dafür Asphalt, Bitumen mit z.B. (Stein-)Zusätzen, kurz gefasst, sorry.
Erbsenzähler. 🙂
Das sagt der Richtige.
Sehr geehrtes Enby Lorenzen-Pranger,
herzlichen Dank für die Auseinandersetzung mit meinem Textverständnis. War das Thema des Artikels, den Sie kommentieren?
Noch kurz zur Klarstellung. Wir leben im 20. Jahrhundert und in der heutigen Zeit ist der Sport und die Kultur unterschiedlichen Ministerien und somit unterschiedlichen Haushaltspositionen und Zuständigkeiten zugeordnet- Landes- und Kommunalebene lass ich mal außen vor. Der Hinweis von Herrn Exner zielt darauf ab, den Zuschuß des Staatstheaters mit dem Zuschuß des zukünftigen Stadions zu vergleichen, darauf habe ich mich bezogen. Eine historische Betrachtung lese ich in dem Artikel nicht.
Wirr ist deiner Rede Sinn, oh Herr… 🙂
Sehr geehrter Herr Extner,
es ist recht wohltuend einmal einen relativ sachlichen Bericht über den Neubau dieses Stadions an der Maastrichter Strasse zu lesen. Die einzige Tageszeitung, die in Oldenburg erscheint, ergeht sich ja seit Monaten einseitig in einer emotionalen Weise für das Stadion, das es schon fast wieder eine Missbilligung des deutschen Presserates geben sollte.
Nur dem Satz:“ die Stadiongegner sollten sich das Marchwegstadion nicht schön saufen.“ möchte ich widersprechen. Die meisten Stadiongegner die ich kenne, wollen weder an der Maastrichter Strasse noch am Marschweg ein Stadion. So etwas gehört an den Stadtrand.
Ja, leider kommt diese Einseitigkeit der Tagespresse einer Hofberichterstattung nahe. Der Oberbürgermeister, ein Journalist, will das Stadion.
Nur negative Kommentare zum Stadion? Seltsam!
Was heisst negativ? Der Stadion-Standort mitten in der Stadt ist Unfug. Das Argument mit dem Bahnhof ist mehr als dünn, weder aus Kreyenbrück, noch aus Etzhorn, aus Jeddeloh oder Brake kommt jemand mit der Bahn. Und das Parkplatzproblem ist ungelöst, vor allem bei Parallelveranstaltungen. Wer gegen den Standort ist, denkt positiv an Oldenburg! Und wer gegen Fehlentscheidungen ist, sowieso. Ausserdem ist fragwürdig, wie die Standortentscheidung zustande gekommen ist. Der OB wollte es wohl, die damalige Stadtbaurätin hat dann die Studie bei Ihrem ehemaligen Arbeitgeber in Auftrag gegeben … Ein Schelm, wer Böses dabei denkt. 😎
Ist doch mal angenehm! Ansonsten berichtet doch die nwz permanent für das Stadion.
Den Kommentar von Herrn Exner finde ich wunderbar pointiert. Ob die Stadtgesellschaft > 45 Mio. € in eine monofunktionele Sportstätte investieren möchte, muss letztlich politisch entschieden werden. Herrn Breitscheits Kommentar teile ich uneingeschränkt: Auch wenn leidige KiTa/Theater Vergleiche nicht tragen, ist klar, der städtische Eigenanteil wird nicht an anderer Stelle investiert werden können, für geförderten Wohnungsbau, ÖPNV, Klimaanpassungsmaßnahmen, Instandhaltungen … Die Großprojekte in der Pipeline summieren sich und 45 Mio. + X scheinen z.Zt. der Einheitspreis für Tiefgaragensanierung, Neubau Ganzjahresbad oder Stadion darzustellen. Die notwendigen Diskussionen müssen aber sachgerecht geführt werden. Deswegen zu Herrn Murdfields Einlassungen folgende Anmerkungen: Die Standortanalyse von AS&P aus dem Jahr 214 und 2017 inkl. der fachgutachterlichen Begleituntersuchungen u.a. zur Verkehrsabwicklung und Schallschutz sind nach meinem Verständis (als Dipl.-Ing. Raumplanung) detailliert, objektiv und gut nachvollziehbar. Der Hinweis auf eine Hinterzimmerentscheidung mit dem ehem. AG der ehem. Stadtbauräting zieht nicht, denn die Analysen wurden seinerzeit in den politischen Fachausschüssen eingehend diskutiert. Diese jetzt frei nach dem Motte „frisch behauptet ist halb bewiesen“ wieder grundsätzlich in Frage zu stellen finde ich unlauter. Die Standortabwägung ist getroffen und steht deswegen mit der anstehenden Entscheidung des Stadtrates nicht mehr in Verbindung! Die nicht enden wollenden Versuche zur Neuanfachung der Standortfrage sind entweder bewusste kommunikationsstrategische Nebelkerzen, oder entspringen dem individuellen Unvermögen zur Akzeptanz von Aussagen, die nicht der eigenen Meinung entsprechen. … und außerdem: Natürlich kommt man von Eversten, Kreyenbrück und Jeddeloh (mit dem Bus zum ZOB) sehr gut zum vorgesehenen Stadionstandort und zwar auf bestehenden, etablierten Buslinien. Ebenso ist es definitv von Vorteil, wenn ich aus Wüsting, Hude, Sandkrug, Ahlhorn, Bad Zwischenahn oder Leer direkt und ohne Umstieg mit dem Zug zum Spiel fahren kann. Abgesehen davon ist ein zentraler, innerstädtischer Standort mit dem Rad naturgemäß aus den Stadtteilen auch gut mit dem Rad erreichbar. Wie kann man sich eigentlich hier positionieren und so etwas negieren? In Bremen kommt man übrigens gar nicht (mehr) mit dem Privat-PKW zum Ligaspiel ins Weserstadion, dass ist auch mal eine Haltung!
Bezahlter Fußball ist nun mal bestenfalls mit dem Circus zu vergleichen und der bekommt, anders als in Frankreich, hierzulande auch keine Subventionen. Sollen sie sich Sponsoren suchen die zahlen wenn sie so eine Baumaßnahme nicht allein stemmen können.
Eine politische Entscheidung, ja hoffentlich! Meint ein u.a. Dipl. Ing. Stadt- und Regionalplanung (ISR), Städtebauassessor (Referend. 1980/81, Bez. Reg. Hannover, Gruss an die Cheffin).
Ich bin beeindruckt von der sachlichen Diskussion der BI keinstadionbau. Selbiges kann man von vielen Ratsmitglieder (die zu einem nicht geringen Anteil auch vfb Mitglieder sind) nicht behaupten. Ich empfinde einige Ratsmitglieder als fachlich nicht wirklich gut aufgestellt. Aber emotional geben sie alles. Ich wünsche der BI keinstadionbau viel Kraft und Erfolg bei dem Versuch ein unsinniges Stadion das für den vfb finanziert wird, zu verhindern.