Politik

Nicole Piechotta vor der Wahl zur SPD-Vorsitzenden

Nicole Piechotta steht vor der Wahl zur Vorsitzenden der Oldenburger SPD.

Nicole Piechotta.
Foto: Anja Michaeli

Oldenburg (Michael Exner) Nicole Piechotta (31) steht vor der Wahl zur Vorsitzenden der Oldenburger SPD. Der Parteivorstand hat am Montagabend die bisherige Stellvertreterin für den Parteitag am Sonnabend, 21. April, nominiert, nachdem die zuvor ihre Kandidatur erklärt hatte. Die Ratsfrau löst den ebenso freiwillig wie vorzeitig ausscheidenden Landtagsabgeordneten Ulf Prange (42) ab. Piechottas Vize-Platz übernimmt Hanna Naber (46), die vor einigen Monaten erstmals in den Landtag gewählt worden war.

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Prange, von Beruf Rechtsanwalt und seit 2013 im Landtag sowie mit selbstgewählter Unterbrechung seit 2011 im Rat, hatte die SPD fast vier Jahre ruhig und weitgehend konfliktfrei geführt, seit er den Vorsitz 2014 im fliegenden Wechsel vom heutigen Oberbürgermeister Jürgen Krogmann vor dessen erfolgreicher Kandidatur für die Rathausspitze übernommen hatte. Nach dem plötzlichen Tod des Ratsfraktionsvorsitzenden Bernd Bischoff im Dezember war er zusätzlich an die Spitze der Fraktion gerückt. Schon zu diesem Zeitpunkt hatte er angekündigt, den Parteivorsitz bei nächster Gelegenheit niederzulegen. Zur Begründung sagte er, wegen der unterschiedlichen Aufgaben von Partei und Fraktion sollten aus seiner Sicht beide Ämter nicht in einer Hand liegen.

Die künftige Vorsitzende Nicole Piechotta arbeitet als Betriebsratsreferentin in Papenburg. Die ehemalige Juso-Vorsitzende ist seit 2013 Ratsmitglied und war 2011 als Stellvertreterin erstmals in die Parteispitze gekommen – in einer höchst turbulenten Phase der SPD. Damals war die zuvor aus dem Bundestag abgewählte Gesine Multhaupt nach nicht einmal zwei Jahren Amtszeit krachend gescheitert. Äußerer Anlass war der Rücktritt von sieben Vorstandsmitgliedern (darunter der damalige Vize und auf jenem Parteitag neu zum Vorsitzenden gewählte Krogmann).

Dass neben Piechotta auch Naber (seit Jahren als Finanzchefin von Bezirks- und Landespartei unterwegs) in die Parteiführung aufrückt, hat eine spezielle Note. Die Frauen treffen sich nicht das erste Mal bei einer Wahl. Vor einem Jahr konkurrierten beide (mit anderen) um die Kandidatur für den Landtag. Naber setzte sich durch (und später auch bei der Wahl selbst). Piechotta landete in dem Quartett auf dem zweiten Platz, hinterließ aber gleichfalls einen überzeugenden Eindruck. Diesmal haben sich dem Vernehmen nach die beiden Damen vorher verständigt.

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