Urheberrechtsreform: Demonstration auch in Oldenburg
Oldenburg (pm) Der Streit ums europäische Urheberrecht geht in seine letzte Runde, am 26. März stimmt das EU-Parlament ab. Im Mittelpunkt der kontroversen Diskussion steht Artikel 13. Dabei geht es um User-generated Content, also Inhalte, die von den Nutzern hochgeladen werden wie beispielsweise bei YouTube. Kritiker befürchten, dass durch den Einsatz von Uploadfiltern das Ende des freien Internets eingeläutet wird. Nach verschiedenen Demonstrationen sollen nun am 23. März europaweite Proteste stattfinden. In Oldenburg rufen die Jungsozialisten (Jusos) Oldenburg / Ammerland, die SPD Oldenburg, Die PARTEI Oldenburg und andere Organisationen dazu auf.
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Die Demonstration in Oldenburg wird um 17.30 Uhr am Bahnhofsvorplatz beginnen und über Moslestraße und Heiligengeistwall in Richtung Rathausmarkt ziehen. „Wir sind dabei nicht gegen die Wahrung von Urheberrechten selbst, sondern insbesondere gegen Artikel 13 und damit einhergehende Uploadfilter“, so Sina Wilckerling, Vorsitzende der Jusos Oldenburg / Ammerland. „Uploadfilter sind technologieunterstützte Systeme, die künftig eingesetzt würden, um geschützte Inhalte zu erkennen – diese sind allerdings sehr fehleranfällig, und deshalb befürchten wir eine mögliche Zensur im Internet von vielen Inhalten, die eigentlich vollkommen legal hochgeladen werden dürften.“ Uploadfilter würden alle Personen betreffen, die im Internet aktiv sind, insbesondere auf sozialen Netzwerken wie YouTube, Facebook und Instagram wären nach Angaben der Betreiber immense Veränderungen bis hin zu Schließungen der Plattformen in Europa möglich.
Petition: savetheinternet.info
Argumente: netzpolitik.org/2019/ist-artikel-13-wirklich-das-ende-des-freien-internets/ und www.article13.de/keine-dummen-fragen
Update 21. März 11.40 Uhr
Die Demonstration soll von 17.30 bis gegen 19.30 Uhr dauern. Gerechnet wird mit zirka 300 Teilnehmerinnen und Teilnehmern. Die Demo beginnt auf dem Bahnhofsplatz-Süd und verläuft über Moslestraße, Heiligengeistwall, Theaterwall, Schloßwall, Kasinoplatz, Schloßplatz bis zum Rathausmarkt.
2 Kommentare
Es ist schon ganz schön heftig was sich speziell die Verlagspresse ausgedacht hat und mit ihrem Einflussmöglichkeiten in der Politik umzusetzen versucht.
Es ist vollkommen unbestritten, daß eine erbrachte Leistung auch vergütet werden muß.
Da die Zeiten sich wandeln, muß man entsprechend auch das Geschäftsmodel modernisieren aber nicht indem man mit Kanonen auf Spatzen schießt.Von der Logik läßt sich sicherlich ableiten, daß die quasi Monopolisten wie Google etc, unwillig sind, in irgendeiner Weise Haftung zu übernehmen. Das führt zu einer Vorprüfung im Upload, egal ob das im Artikel 13 genannt wird oder nicht.
Ich nenne es schlicht und einfach Zensur.
Andernorts, wie in Skandinavien etwa, gibts längst Zeitungen, die sich über Werbung und extrem günstige Internet-Abos finanzieren. Sie können das, weil sie sich das umweltbelastende und teure Papier weitestgehend sparen. Der Urheberschutz bleibt natürlich trotzdem gewahrt – und es nutzt der Zeitung über die zunehmenden Werbeeinnahmen, wenn sie leicht international zitierbar ist. So gibts zum Beispiel bei der „Flensborg Avis“ eine Übersetzung auch ins Deutsche, Ich habe das bisher allerdings nur über das Smarphone und das Tablet gefunden.