Am Strand wurden die LandTageNord geboren
Ute Thümler ist Projektleiterin bei den LandTagenNord.
Foto: Katrin Zempel-Bley
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Wüsting / zb – „2003 im Urlaub am Strand ist die Idee der LandTageNord entstanden“, verrät Ute Thümler, die die Messe von Beginn an managt. 2004 fand das Ereignis zum ersten Mal mit 300 Ausstellern statt. In diesem Jahr werden es 600 sein.
Die 54-Jährige stammt aus Moorriem und wollte in der Grundschule Tierärztin werden. Als sie erfuhr, dass dafür ein Studium erforderlich ist, bat sie ihre Eltern, sie aufs Gymnasium zu schicken. Das taten sie. Doch Ute Thümler orientierte sich um, machte eine Ausbildung als Bauzeichnerin und studierte Architektur. Sie hat ihr eigenes Büro und als ihr Mann Helmut Urban die Idee mit den LandTagen hatte, befand sie: „Eine Messe ist auch so etwas Ähnliches wie eine Baustelle“ und ließ sich auf die Idee ein.
Nach dem Urlaub wurde es ernst. Sie stellte ein kleines Team zusammen, telefonierte mit potenziellen Ausstellern, besuchte selbst Messen, um Kontakte herzustellen und machte sich vor allem Gedanken um das Ausstellungsgelände. Eine Werbeagentur wurde eingeschaltet und so gelang es ihr, die LandTageNord 2004 tatsächlich auf die Beine zu stellen.
Seither ist es mit der Messe nur aufwärts gegangen. Rund 70.000 Besucher erwartet Ute Thümler in diesem Jahr. 600 Aussteller zeigen ihre Produkte und Dienstleistungen und es gibt noch eine Warteliste. „Wir könnten noch viel mehr Aussteller präsentieren, aber dafür reicht der Platz nicht aus“, sagt sie, die die LandTageNord nicht missen möchte.
„Die Messe ist zu meiner Herzenssache geworden. Sie ist eine sehr gute Plattform für Landwirte und Verbraucher“, findet sie. Genau das Thema bewegt Ute Thümler. „Beide sind aufeinander angewiesen, aber die Kluft zwischen ihnen ist mitunter sehr groß. Das soll sich durch die Messe ändern“, sagt sie. „Hier können sich Landwirte und Verbraucher treffen, Gespräche führen und die Situation des Anderen kennenlernen und Verständnis füreinander entwickeln.“
Dass Landwirte in der Schusslinie stehen, weil sie zu viel düngen und dadurch das Grundwasser schädigen und Tiere zu viel Antibiotika bekommen, habe Gründe, die letztlich auch auf den Verbraucher zurückgingen, meint sie. „Wer nur Billigfleisch will, der darf sich über Massentierhaltung und was damit verbunden ist, nicht wundern. Wer als Landwirt überleben will, muss sich diesen Zwängen unterziehen. Es sei denn, jemand steigt aus und sucht sich eine Nische“, sagt sie.
Ute Thümler wünscht sich mehr Begegnung, Kommunikation und somit Verständnis füreinander. „Nur dann wird es eine Lösung für das Problem geben, von der alle profitieren“, ist sie überzeugt. „Das Wohl der Tiere und der Böden steht nicht nur für Verbraucher im Vordergrund. Landwirte wünschen sich das ebenso. Doch die Bedingungen stimmen nicht. Genau darüber kann man sich auf den LandTagenNord aus erster Hand informieren“, sagt sie und hofft auf viele offene Menschen, die bereit sind, sich des Themas unvoreingenommen anzunehmen und konstruktiv zu handeln zum Wohle von Mensch, Tier und Natur.
Dass die LandTageNord sich zu einem Publikumsmagneten entwickelt haben, führt die 54-Jährige auf die persönliche Note zurück. „Wir sind keine Messegesellschaft. Wir sind ein fünfköpfiges Team, das während der Veranstaltung von 60 Helfern unterstützt wird. Wir sind stets ansprechbar und kümmern uns um alle Probleme. Das kommt bei den Ausstellern gut an.“ Aber das ist auch kräftezehrend. „Macht nichts“, sagt sie. „Wir wissen, worauf wir uns einlassen. Die Monate Juni, Juli und August sind anstrengend, aber danach haben wir es geschafft und sind hoffentlich alle miteinander zufrieden – so wie in den vergangenen elf Jahren.“
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