Erster Spatenstich für Jugendforensik

Nahmen den ersten Spatenstich für die Jugendforensik vor (von links): Architekt Detlef Thomsen, KJK-Geschäftsführer Axel Weber, Architekt Björn Groß, Ministerin Cornelia Rundt, Chefarzt Dr. Joachim Dedden, Chefarzt Dr. Thomas Brieden, Pflegedienstleitung Monika Jüttner, Oberärztin Bettina Hackenbroich-Hicke und Landrat Jörg Bensberg.
Foto: Katrin Zempel-Bley
Bad Zwischenahn / Wehnen (zb) Mit dem ersten Spatenstich durch Cornelia Rundt, niedersächsische Ministerin für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung, ist am heutigen Donnerstag der Startschuss für den sieben Millionen Euro kostenden Neubau einer Jugendforensik auf dem Gelände der Karl-Jaspers-Klinik (KJK) in der Gemeinde Bad Zwischenahn gefallen.
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Hier entsteht eine Klinik für Jugendforensik, die in einem Jahr bezugsfertig sein soll. Ab 2015 werden auf zwei Stationen mit jeweils zwölf Betten psychisch kranke junge Menschen zwischen 16 und 21 Jahren, die straffällig geworden sind, therapiert. Bislang werden sie in der Forensik in Moringen untergebracht. Somit ist für Betroffene aus unserer Region eine familiäre Anbindung kaum möglich. Außerdem stehen zu wenige Plätze zur Verfügung, um diese Jugendlichen entsprechend zu therapieren.
Bereits im Kauf- und Übertragungsvertrag 2007 mit dem Land Niedersachsen und dem Psychiatrieverbund ist diese Erweiterung der Forensik festgeschrieben worden. „Es entstehen rund 40 neue Arbeitsplätze für Therapeuten, Pflegekräfte und Pädagogen“, berichtete KJK-Geschäftsführer Axel Weber. Jörg Bensberg, Mitglied des Aufsichtsrates und Landrat des Ammerlandes, bezeichnete den Neubau „als wichtigen Baustein für die weitere Entwicklung des Landeskrankenhauses, in deren Infrastruktur bereits rund 15 Millionen Euro investiert worden sind.“
Träger der Klinik für Jugendforensik ist das Land Niedersachsen, da es sich um eine Einrichtung des Maßregelvollzugs handelt. „Sie wird das erste und einzige psychiatrische Fachkrankenhaus in Niedersachsen sein, das die Behandlung von psychisch kranken Jugendlichen und jungen Erwachsenen unter fachärztlich kinder- und jugendpsychiatrischer Leitung anbieten kann“, berichtet Dr. Joachim Dedden, Chefarzt der Forensik.
Die KJK ist das erste psychiatrische Fachkrankenhaus, das – vom Land beliehen – eine Jugendforensik unter fachärztlich kinder- und jugendpsychiatrischer Leitung betreibt. In der neuen Klinik wird auch Schulunterricht und Sport stattfinden. „Ziel ist es, dass die Jugendlichen sich hier entwickeln können und Wertschätzung erfahren, damit sie wieder Teil der Gesellschaft werden können“, erklärte die Ministerin. Neben dem klinisch-therapeutischen Angebot werden schulische und berufliche Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen angeboten als Voraussetzung für eine gelingende Rückkehr in die Gesellschaft.
In der Forensik gibt es strenge Auflagen zur Lockerung des Ausgangs. Daher ist es wichtig, dass die alltäglichen Wege der Patienten, z.B. in die Arbeitstherapie und zum Sport, innerhalb von gesicherten Gebäuden stattfinden können. Die transparente Architektur des eingeschossigen Neubaus erfüllt somit hohe Sicherheitsanforderungen und gleichzeitig das Bedürfnis nach einer wohnlichen Atmosphäre.
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