Mehr Vögel in Niedersachsens Gärten
Hannover (Danielle C. Zollickhofer/pm) Es wurden wieder Vögel gezählt: Die „Stunde der Wintervögel“ vom Naturschutzbund (NABU) hat letzte Woche zum zehnten Mal stattgefunden. In Niedersachen haben bereits 11.100 Menschen mitgemacht und in 7700 Gärten Vögel gezählt. Dabei konnten niedersachsenweit pro Garten etwa 40 Vögel erfasst werden.
Anzeige
Deutschlandweit wurden etwa 38 Vögel pro Garten gemeldet. Doch obwohl der niedersächsische Wert mit 40 Vögeln pro Garten über dem Gesamtwert liegt, ist grundsätzlich ein deutlich negativer Trend in Niedersachsen zu verzeichnen. „Das entspricht genau unseren Erwartungen“, sagt Matthias Freter vom NABU Niedersachsen, „denn die Daten aus mittlerweile einem Jahrzehnt zeigen, dass die Zahl der Vögel in den Gärten geringer ist, je milder und schneeärmer der Winter ist.“
Erst wenn es kalt wird und Schnee liegt, suchen viele Waldvögel Schutz in den etwas wärmeren Stadtgärten. „Dass der Wert der Vögel pro Garten in Niedersachsen in diesem Jahr dennoch höher ist, als im Letzten Jahr, ist vermutlich auf Vögel wie den Star, Bachstelze, Hausrotschwanz und Zilpzalp zurückzuführen“, so Freter. Denn diese Vögel zählen zu den Teilziehern, bei denen nicht die gesamte Population am Vogelzug in den Süden teilnimmt. Der andere Teil der Population verbleibt im Brutgebiet.
Erfreulich ist jedoch die Anzahl an Haussperlingen, der Bestand scheint ich nach Jahrzehnten des Rückgangs erholt zu haben. In Niedersachsen wurden dieses Jahr 7,3 Vögel pro Garten gezählt. Auffällig war in diesem Jahr auch die erhöhte Anzahl an Eichelhähern in den Gärten: Die Zahl der gesichteten Tiere ist in Niedersachsen doppelt so hoch wie im Vorjahr.
Die Amselpopulation hatte im letzten Winter aufgrund des Usutu-Virus massive Einbußen zu verzeichnen. Deshalb bleibt der Wert für diesen Vogel auf gleichbleibend niedrigen Niveau. Große Sorgen bereitet dem NABU jedoch der Grünfink-Bestand. Mit 1,15 Vögeln pro Garten in Niedersachsen ist es ein erneuter Minusrekord für die Population. Seit 2011 nimmt die Anzahl an Grünfinken in den Gärten von Jahr zu Jahr um 12 Prozent ab. Als möglichen Grund für die akute Bestandsabnahme vermutet der NABU den Trichomoniasis-Parasiten, mit dem sich die Finken oft im Sommer an Vogelfutterstellen infizieren.
Keine Kommentare bisher