Eindrücke bei sozialer Arbeit sammeln
Ole Hollmann, Manni Laudenbach und Jana Sudendorf (von links) werben für den „Szenenwechsel 2016“.
Foto: Katrin Zempel-Bley
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Oldenburg (Tobias Hadan) – Die Osterferien nutzen, um sich in sozialen Einrichtungen umzusehen und aktiv einzubringen – das ist das Ziel vom „Szenenwechsel“, der dieses Jahr zum 19. Mal stattfindet. Bereits 2200 Jugendliche ab 15 Jahre haben bisher an dem von der Caritas und der Diakonie organisierten Programm teilgenommen.
Es bietet für eine Woche Einblicke in Altenheime, Einrichtungen der Jugend- Behinderten-, Suchtkranken- und Wohnungslosenhilfe, aber auch in Kindergärten und andere soziale Einrichtungen. Insgesamt 160 Einrichtungen im Oldenburger Land stellen rund 300 Plätze für die Teilnehmer zur Verfügung. Letztes Jahr nahmen 157 Jugendliche am „Szenenwechsel“ teil.
Jana Sudendorf und Ole Hollmann sind zwei Absolventen des „Szenenwechsel 2015“. „Ich konnte mir nicht richtig etwas darunter vorstellen“, berichtet Jana, die in einer Suchtklinik für Männer tätig war. „Der erste Tag war wirklich schwierig, allerdings hat sich das nach kurzer Zeit geändert. Ich habe mich gut mit den Patienten unterhalten und hatte sogar die Möglichkeit, an einer therapeutischen Sitzung teilzunehmen.“ Durch den „Szenenwechsel“ entstand bei der Schülerin der Wunsch, Psychotherapeutin zu werden.
Der 18-jährige Ole Hollmann war für eine Woche in einem Kindergarten und hat dort mit einer Gruppe beeinträchtigter Kinder gearbeitet. „Es hat sich auf jeden Fall gelohnt“, berichtet der Jugendliche, der noch heute während seiner Freistunden den Kindergarten besucht und dort immer wieder freudig von den Kindern empfangen wird. Ab August beginnt Ole ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) bei der Jugendhilfe.
Der Schauspieler und Musiker Manni Laudenbach, der durch verschiedene Filme und Theaterrollen bekannt geworden ist, hat die Schirmherrschaft für den „Szenenwechsel 2016“ übernommen. Er findet die Aktion „total klasse“, unter anderem auch, weil sie den Teilnehmern dabei hilft, sich beruflich zu orientieren. Diese Meinung unterstützt Dr. Martin Pohlmann, Vorstand des Landes-Caritasverband für Oldenburg. Die Jugendlichen sollen in die soziale Arbeit reinschnuppern, Menschen kennenlernen, die ihnen im Alltag eher nicht begegnen.
Einen weiteren Vorteil erkennt Theo Lampe vom Diakonischen Werk Oldenburg: „Der Szenenwechsel ist keine Einbahnstraße, denn wir bekommen Erfahrungen der Jugendlichen zurück. Wir möchten für soziale Berufe sensibilisieren und ihnen deren große Bedeutung für die Gesellschaft deutlich machen. Unsere Absicht ist es außerdem, den Jugendlichen ein Stück Lebenswirklichkeit nahezubringen und ihnen zu zeigen, was Menschen erleiden und erleben und welche Rolle sie dabei einnehmen können.“
Vor und nach der Woche in der sozialen Einrichtung gibt es jeweils ein Treffen zur Einführung und zum Abschluss des Projekts. Dabei erhalten die jungen Menschen einen Nachweis der Teilnahme als Zertifikat.
Jugendliche und junge Erwachsene, die sich für eine Teilnahme interessieren, können sich bis zum 1. März beim Diakonischen Werk Oldenburg und beim Landes-Caritasverband unter www.szenen-wechsel.de informieren und anmelden.
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