Wirtschaft

Ausbildung muss attraktiver werden

Unternehmen müssen sich verstärkt um gute Azubis bemühen.

Unternehmen müssen sich verstärkt um gute Azubis bemühen.
Foto: Katrin Zempel-Bley

Oldenburg (zb) „Unternehmen müssen sich bei der Suche nach beruflichem Nachwuchs attraktiv machen“, sagt Dr. Thomas Hildebrandt, Geschäftsführer für Aus- und Weiterbildung bei der Oldenburgischen Industrie- und Handelskammer (IHK).

Anzeige

Denn die Zahl möglicher Azubis nimmt ab. Das ist einerseits dem demografischen Wandel, andererseits dem Trend, statt einer Lehre ein Studium zu machen, zuzuschreiben. 23 Prozent der ausbildungswilligen Unternehmen im IHK-Bezirk konnten 2013 eine Azubistelle nicht besetzen, das waren über 700 mehr als im Jahr zuvor.

„Unternehmen unterschätzen nach wie vor, wie sich der Ausbildungsmarkt verändert“, stellt Hildebrandt fest und fordert, dass „eine marktgerechte Rekrutierung von Auszubildenden Chefsache sein muss.“ Zudem müsse die Qualität der Ausbildung im eigenen Haus immer wieder auf den Prüfstand gestellt werden.

Die Bereitschaft, zur Fachkräfteentwicklung beizutragen, sei im Oldenburger Land ungebrochen. „Die ersten Eintragungszahlen für das laufende Jahr zeigen, dass sich Unternehmen darum bemühen, möglichst frühzeitig Ausbildungsverträge unter Dach und Fach zu bekommen“, so Hildebrandt. Anders sei die Steigerung des Vorjahreswertes um 90 Ausbildungsverträge (plus 7,6 Prozent) im ersten Quartal des Jahres nicht zu erklären.

Den Ausbildungsmarkt im Oldenburger Land bezeichnet er als robust. Klar sei aber auch, dass sich die Unternehmen verstärkt um gute Auszubildende bewerben müssten. „So mühelos wie vor einigen Jahren ist es nicht mehr“, stellt er fest. Zumal die jungen Leute untereinander viel Kontakt haben und sich über ihre Ausbildungsbetriebe unterhalten. Da spricht sich schnell herum, in welchem Unternehmen sich eine Ausbildung unbedingt lohnt.

Unter dem Stichwort „Attraktives Ausbildungsunternehmen“ bietet die IHK ihren Mitgliedern besondere Unterstützung an zu Lernarrangements, Ausbilderqualifizierung, Rekrutierungshilfen und –methoden sowie Gestaltung von Anzeigen und den Einsatz von Azubibotschaftern. Die Kammer hat außerdem mit Partnern ein neues Ausbildungsmodell erarbeitet. „Ausbildung Plus“ ist ein Qualifizierungskonzept, bei dem eine verkürzte kaufmännische Ausbildung die Fortbildung zum geprüften Wirtschaftsfachwirt, die Ausbildereignung, ein Auslandsaufenthalt und Workshops zur Stärkung von persönlichen Kompetenzen miteinander verknüpft werden.

Vorheriger Artikel

Nicht wegwerfen: Pfandkisten helfen Flaschensammlern

Nächster Artikel

Uni Oldenburg: erste Hochschule mit Eisdiele

Keine Kommentare bisher

Einen Kommentar schreiben

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.