Fachkräfte-Forum zum Kompetenzerhalt im Betrieb
Oldenburg (zb) – Viele ältere Arbeitnehmer gehen in den nächsten Jahren in den Ruhestand, genügend junge wachsen nicht nach. Wie dennoch Kompetenzen im Betrieb gesichert und ausgebaut werden können, darum dreht sich das 1. Oldenburger Fachkräfte-Forum am Donnerstag, 14. April, um 18 Uhr im EWE-Forum Alte Fleiwa an der Industriestraße, zu der die Wirtschaftsförderung Stadt mit der Oldenburgischen Industrie- und Handelskammer, der Agentur für Arbeit Oldenburg-Wilhelmshaven, dem Arbeitgeberverband Oldenburg, der Handwerkskammer Oldenburg und der Demografieagentur für die niedersächsische Wirtschaft GmbH einladen.
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„Wir stehen vor einer gewaltigen Herausforderung“, sagt Oldenburgs Oberbürgermeister Jürgen Krogmann im Vorfeld der Veranstaltung. „Es geht um Kompetenzerhalt und die Frage, ob der nur durch die Heraufsetzung des Rentenalters erreicht werden kann oder es andere Lösungen gibt.“
Industrie und Handwerk erleben das Fachkräfteproblem schon etwas länger. Auch die Agentur für Arbeit berichtet inzwischen von Mangelberufen. Dazu gehören unter anderem Pflegeberufe, Metallbauer oder Anlagenbauer. Das ist aber nicht alles. „Arbeitnehmer, die gut qualifiziert sind, werden für den Arbeitsmarkt immer wertvoller. Deshalb müssen sich alle kleinen und mittelständischen Unternehmen überlegen, wie sie ihre gut ausgebildeten Kräfte halten“, sagt Heiko Henke, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer (HWK) Oldenburg.
Auch Dr. Joachim Peters, Hauptgeschäftsführer der Oldenburgischen Industrie- und Handelskammer (IHK), beobachtet „einen verschärften Wettbewerb um die besten Köpfe.“ Er sieht aber auch bessere Chancen für geringer Qualifizierte. „Wir kommen nicht umhin, dieses Potenzial zu aktivieren und abgestufte Ausbildungskonzepte zu entwickeln und anzubieten.“ Dirk Heitkötter vom Arbeitgeberverband Oldenburg rät, „auch als Nordwesten den Wettbewerb aufzunehmen und für ein entsprechendes Image zu sorgen, denn Fachkräfte fallen nicht vom Himmel.“
Aus dem Fachkräfte-Forum könnte nach Einschätzung von Jürgen Krogmann eine Imagekampagne resultieren. „Die kann die Stadt nicht alleine stemmen“, stellt er klar und bekommt Zuspruch von allen Akteuren. Gleichwohl stellt er klar, dass die Kommunen gut aufgestellt sein müssen, um für Fach- und Führungskräfte attraktiv zu sein. Dazu gehöre ein gutes Bildungs-, Sport- und Kulturangebot sowie attraktiver Wohnraum und eben Gewerbeflächen.
Monika Kretschmer von der Demografieagentur für die niedersächsische Wirtschaft GmbH spricht sich für unkonventionelle Lösungen aus, an denen Unternehmen aber auch Politik und Tarifvertragsparteien gemeinsam arbeiten. „Es geht darum, zum Beispiel Flüchtlingen, älteren Mitarbeitern, Frauen und niedrig Qualifizierten die Teilnahme am Arbeitsmarkt durch entsprechende Angebote zu ermöglichen.“ Wie das geschehen kann, darüber wird auf dem Forum von Unternehmern berichtet, die bereits experimentieren und ihre Erfahrungen mitteilen.
Anmeldungen zum kostenlosen Forum nimmt Susanne Mosel telefonisch unter 04 41 / 235 36 19 oder an susanne.mosel@stadt-oldenburg.de entgegen.
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