Wirtschaft

Genossenschaftsbanken in Weser-Ems gut aufgestellt

Stellten die Geschäftsergebnisse 2013 der genossenschaftlichen Unternehmen vor: die Verbandsdirektoren Georg Litmathe und Johannes Freundlieb mit Abteilungsleiter Harald Lesch.

Stellten die Geschäftsergebnisse 2013 der genossenschaftlichen Unternehmen vor (von rechts): die Verbandsdirektoren Georg Litmathe und Johannes Freundlieb mit Abteilungsleiter Harald Lesch.
Foto: KZW

Rastede (zb/pm) Gute Ergebnisse haben die dem Genossenschaftsverband Weser-Ems angehörenden Genossenschaftsbanken im Geschäftsjahr 2013 erwirtschaftet. Das gab Verbandsdirektor Georg Litmathe auf der Jahrespressekonferenz des Genossenschaftsverbandes Weser-Ems in Rastede bekannt.

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„Eine Genossenschaft ist gelebte Wirtschaftsdemokratie“, erklärte Litmathe. Allein 52.000 Menschen entschieden sich in den vergangenen vier Jahren für eine Mitgliedschaft. Somit stieg die Zahl der Mitglieder bei den Genossenschaftsbanken um elf Prozent auf 529.000. Verbunden mit dem deutlichen Mitgliederzuwachs war auch ein kräftiger Anstieg der von den Mitgliedern bei Genossenschaftsbanken unterhaltenen Geschäftsguthaben als Teil des Eigenkapitals auf 220 Millionen Euro. Dies entspricht einem Anstieg seit 2009 von 26 Millionen Euro (plus 12,9 Prozent). Litmathe sprach von einer stabilen Ausgangsbasis für die Zukunft.

Die addierte Bilanzsumme der 57 Volksbanken und Raiffeisenbanken wuchs zum Jahresende auf 22,1 Milliarden Euro (plus 3,4 Prozent). Die durchschnittliche Bilanzsumme der Genossenschaftsbanken in Weser-Ems belief sich auf 387,2 Millionen Euro (Vorjahr: 374,5 Mio. Euro). Das Kundenkreditvolumen erhöhte sich auf 16,2 Milliarden Euro. Dies sind 754 Millionen Euro mehr als im Jahr zuvor (plus 4,9 Prozent).

Stark vertreten waren hier Kredite an die Landwirtschaft, die mit 6,9 Prozent sehr dynamisch wuchsen, und an mittelständische Unternehmen mit einem Zuwachs von 5,4 Prozent. Die Kredite an den Sektor der erneuerbaren Energien stiegen lediglich um 2,6 Prozent. „Die Investitionszurückhaltung liegt an der Unsicherheit der gesetzlichen Rahmenbedingungen“, erklärte Litmathe. „In den Vorjahren gab es zweistellige Zuwächse.“ Bei den um 4,1 Prozent ausgeweiteten Krediten an Privatpersonen entwickelten sich die langfristigen Kredite für den Wohnungsbau am stärksten. Insgesamt wurden rund 20 Milliarden Euro an Krediten vermittelt.

Die Kundeneinlagen stiegen im Vergleich zum Vorjahr um 419 Millionen Euro (plus 3 Prozent) auf 14,3 Milliarden Euro. Der stärkste Zuwachs wurde mit 9,8 Prozent bei den Sichteinlagen verzeichnet. „Damit zeigte sich auch in 2013 die Präferenz der Kunden in Weser-Ems zur kurzfristigen Anlage ihrer Liquidität“, sagte Litmathe. Zusätzlich legten die Kunden in Weser-Ems 6,3 Milliarden Euro bei den Unternehmen der genossenschaftlichen FinanzGruppe an. Das betreute Kundenvolumen und somit das bilanzwirksame und außerbilanzielle Kundenkredit- und Kundeneinlagenvolumen betrug insgesamt mehr als 41 Milliarden Euro.

„Trotz der weiterhin anhaltenden Niedrigzinsphase entwickelte sich die Ertragslage der Mitgliedsbanken ausgesprochen erfreulich“, berichtete Litmathe weiter. „Der Zinsüberschuss konnte gegenüber dem Vorjahr um 17,6 auf 517,7 Millionen Euro (plus 3,5 Prozent) gesteigert werden. Diese positive Entwicklung hatten wir bei den Planungen in diesem Umfang nicht erwartet.“ Der Provisionsüberschuss erhöhte sich um zwei auf 148 Millionen Euro (plus 1,4 Prozent). Prozentual zur Bilanzsumme blieb der Provisionsüberschuss mit 0,69 Prozent nahezu auf Vorjahresniveau.

Das Betriebsergebnis vor Bewertung belief sich auf 252 nach 239 Millionen Euro im Vorjahr. Die Quote betrug 1,21 Prozent nach 1,18 Prozent im Vorjahr. Weil keine nennenswerte Risikovorsorge erforderlich war, konnte nach Zahlung von 64 Millionen Euro Steuern ein gegenüber dem Vorjahr 2012 leicht verbesserter Jahresüberschuss von 89 Millionen Euro ausgewiesen werden.

Als erfreulich bezeichnete er die laufende Entwicklung. „Im ersten Quartal hat sich die von Zuwächsen geprägte Entwicklung fortgesetzt.“ Es gab einen weiteren Zuwachs bei den Krediten in Höhe von 150 Millionen Euro auf jetzt 16,3 Milliarden Euro. Mit dieser Steigerung lag die Wachstumsrate über dem Anstieg im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Weitere 86 Millionen Euro wurden von den Unternehmen der genossenschaftlichen FinanzGruppe vergeben (jetzt 3,9 Mrd. Euro). Somit umfasst das Volumen der von den Unternehmen der genossenschaftlichen FinanzGruppe Volksbanken Raiffeisenbanken vergebenen Kredite aktuell 20,2 Milliarden Euro.

Die Kundeneinlagen konnten nahezu auf dem Niveau vom 31. Dezember 2013 in Höhe von rund 14,2 Milliarden Euro gehalten werden. Das von den Kunden aus Weser-Ems bei den Unternehmen der genossenschaftlichen Finanzgruppe unterhaltene außerbilanzielle Kundenanlagevolumen hat sich im ersten Quartal 2014 um weitere 73,4 Millionen Euro auf knapp 6,4 Milliarden Euro erhöht.

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