Der Weg von „Fraukeramik“
Frauke Abel ist Fraukeramik.
Foto: Anja Michaeli
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Oldenburg (am) – Eigene Ideen verwirklichen und gestalterisch im Handwerk tätig werden: So stellte sich die Oldenburgerin Frauke Abel ihre Berufstätigkeit vor. Nach vielen Überlegungen und tatkräftigen Praktika stand ihr Berufswunsch fest: Sie wollte eine Ausbildung zur Keramikerin machen. Ein Weg, der direkt in die Selbstständigkeit führt …
Nach der zwölften Klasse der Fachoberschule Gestaltung war für die heute 29-Jährige klar, dass ein Studium für sie nicht in Frage kommt: „Mit der praktischen Arbeit kann ich einfach mehr anfangen“. Für Handwerkliches begeisterte sie sich schon immer. Zahlreiche Ideen gingen ihr durch den Kopf, „aber alle hatten irgendeinen Haken“. Vor ihrer dreijährige Ausbildung zur Keramikerin, lernte sie als Praktikantin Töpfereien in Osnabrück, Ratzeburg und Celle kennen. Der richtige Beruf war gefunden. Da es nur noch sehr wenige Ausbildungsbetriebe in diesem Bereich gibt, freute sie sich, als sich eine Chance in Celle bot. Es war ihr schon damals bewusst, dass eine Ausbildung zur Keramikerin unweigerlich in die Selbstständigkeit führen würde, denn die Töpfereien sind fast alle nicht groß genug, um eine Gesellin anzustellen. „Das fand ich aber weniger beängstigend, sondern eher sogar reizvoll“, so Abel.
Als Gesellin sollte es auf Wanderschaft gehen. Nicht ganz nach den Regeln der Wandergesellen, denn mehr Freiheiten zu haben, war ihr wichtig. Auf dem Oldenburger Töpfermarkt knüpfte Frauke Abel erste Kontakte ins Ausland. Zwei Jahre lang ging es dann mit einem alten Wohnmobil in die Niederlanden, nach England und Italien. „Ich arbeitete quasi für Kost und Logis“. Und dabei habe sie ganz viel gelernt – und nicht nur Technik. Die Formen und Vorgaben aus der Lehrwerkstatt machten Platz für kreative Ideen zu eigenen Produkte und Serien.
Die Keramikerin produziert Produkte für den Alltagsgebrauch.
Foto: Anja Michaeli
Schöne Dinge aus gutem Ton.
Foto: Anja Michaeli
Nachdem sie zwei Jahre alleine in einer Werkstatt gearbeitet hat, eröffnete sie mit Jonas Balbasus (Naturkleidung) im April einen kleinen Laden in der Humboldtstraße 2, der ihr auch einen kleinen Raum zum Töpfern bietet. Hier wird insbesondere vom Januar bis März produziert, um auf die Töpfermärkte vorbereitet zu sein. Frauke Abel ist mir ihren Tassen, Kannen, Vasen, Tellern und anderen schönen Dingen in ganz Deutschland, den Niederlanden und Italien unterwegs. Höhepunkte sind die Internationalen Keramiktage und der Nikolaimarkt in Oldenburg.
Noch heute begeistert sie sich über die Arbeit mit Ton: „etwas mit den Händen formen, die Arbeit an der Töpferscheibe und dann zu sehen, wie diese Gegenstände im täglichen Gebrauch genutzt werden, erfreut mich“. Die Selbstständigkeit sei manchmal schwierig, aber ihren Lebensunterhalt könne sie finanzieren. Und der Laden sei ein weiterer Weg in die richtige Richtung.
Weitere Informationen gibt es unter www.fraukeramik.de. Wer sich auch mit Keramik beschäftigen möchte, kann sich unter www.kalkspatz.de informieren.
Mit diesem Artikel über die Keramikerin Frauke Abel startet die OOZ-Redaktion eine neue Serie über Manufakturen oder Solounternehmer, die Handwerkliches, Kreatives und mehr in Oldenburg herstellen.
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