Wirtschaft

In den Oldenburger Schlosshöfen läuft es nicht rund

Die Schlosshöfe in der Oldenburger Innenstadt werden nicht stark genug frequentiert.

Die Schlosshöfe werden nicht stark genug frequentiert.
Foto: ECE

Oldenburg (zb) Ganz rund scheint es im ECE Oldenburg nicht zu laufen. Der Elektronikmarkt Saturn soll es jetzt richten. Derweil berichtet ein Mieter, der zum Monatsende auszieht, dass das Center nicht stark genug frequentiert wird.

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Die Schlosshöfe direkt neben dem Oldenburger Schloss sorgten bereits lange vor ihrer Eröffnung 2011 für viele Negativschlagzeilen. Nicht nur, dass ein Großteil der Bevölkerung gegen den Konsumtempel war, auch die Innenstadtkaufleute befürchteten das Schlimmste durch die ungeliebte Konkurrenz. Darüber hinaus zerbrach das Bündnis von CDU und Grünen, weil Oldenburgs Oberbürgermeister Dr. Gerd Schwandner im OB-Wahlkampf sich zwar gegen das ECE ausgesprochen hatte, dann aber, als es zum Schwur kam, doch die Hand für das Center hob und mit ihm die CDU-Fraktion.

Inzwischen existieren die Schlosshöfe im vierten Jahr, die Bevölkerung hat sich beruhigt, aber die Sache ist bei vielen Bürgern nicht vergessen. Und für manch einen ist die aktuelle Situation nicht verwunderlich. Dazu gehört auch die Schließung der JF. Carthaus-Filiale, die seit der Eröffnung Mieter in den Schlosshöfen ist und das Center zum Monatsende verlässt. „Wie andere Fachhändler hat auch das Fachgeschäft Carthaus unter der dauerhaft mangelnden Frequenz im ECE-Center in der Oldenburger Innenstadt gelitten“, begründet Heike Koch-Bornemann, Marketingleiterin der JF. Carthaus GmbH & Co Kg. in Bonn, den Weggang der Filiale in Oldenburg.

Das Bonner Traditionshaus für Papier und Schreibkultur hat Erfahrungen mit derartigen Centern und kann vergleichen. „In Oldenburg hat die Frequenz nie gestimmt“, sagt die Fachfrau und Carthaus-Geschäftsführer Dirk-Olaf Stroessel fügt hinzu: „Die stadtpolitischen Probleme des Centers haben wir unterschätzt.“ Er bedauere die Schließung, aber man werde sich im Hause Carthaus nun auf die Ausweitung des Einzelhandels- und Verlagsgeschäftes in Nordrhein-Westfalen konzentrieren.

Heike Koch-Bornemann sieht den Grund für die schlechte Frequentierung auch in der Center-Leitung, die sich viel zu wenig gekümmert habe. Zwar hätten alle Mieter eine Abgabe für Marketing gezahlt, aber außer Zeitungsbeilagen sei nie etwas passiert. Es wäre gut gewesen, am Image der Schlosshöfe mit Hilfe eines professionellen Marketingkonzeptes und Pressearbeit zu arbeiten. Tatsächlich kann sich jeder auf der Homepage des Einkaufszentrums davon überzeugen, was das Management davon hält. Unter den Rubriken Presse oder Pressearchiv herrscht gähnende Leere. Nicht ein einziger Text ist zu finden.

Das hat auch Christian Stamerjohanns vom ECE-Projektmanagement in Hamburg auf Nachfrage der OOZ irritiert. Der räumt zwar ein, dass das Center einen sogenannten Ankermieter wie Saturn benötigt, um die Frequenz zu verbessern, „aber grundsätzlich werden die Schlosshöfe gut angenommen“, sagt er. Und den Innenstadtkaufleuten hätte das ECE nicht geschadet.

Dass der Elektronikmarkt von der Heiligengeiststraße in die Schlosshöfe umzieht, hat das ECE nie publiziert. Die Nachricht sickerte durch. Nicht zuletzt auch deshalb, weil sich der Stadtrat damit befassen musste. Denn in der Heiligengeiststraße tut sich buchstäblich ein großes Loch auf. Die ohnehin schlecht gelegene Straße abseits der Fußgängerzone wird nach Ansicht einiger Ratsmitglieder erheblich unter dem Weggang des Elektronikmarktes leiden. Es sei denn, es wird ein adäquater Nachfolger gefunden, was derzeit nicht der Fall ist.

Im Sommer 2015 sollen die Umbauarbeiten, die im Juli beginnen, im ECE abgeschlossen sein. 2000 Quadratmeter Fläche belegt das Unternehmen demnächst im Untergeschoss. Die bisherigen Mieter haben das Einkaufszentrum entweder verlassen oder sind innerhalb des Hauses umgezogen.

Saturn, da ist sich Stamerjohanns sicher, ist ein Zugpferd und wird den Schlosshöfen neue Kunden bescheren. Heike Koch-Bornemanns Argument, die Schlosshöfe seien vom Angebot her nicht hochwertig genug, teilt Stamerjohanns nicht. „Wir sind nie billig unterwegs“, stellt er klar. Gleichwohl sei das ECE bewusst keine Luxusmeile, sagt er weiter, sondern bewegt sich in der goldenen Mitte.

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22 Kommentare

  1. joern
    27. Juni 2014 um 12.48 — Antworten

    felht noch mcdonalds (auch leider immer ein zugferd) und h&m dann brummt das ding von alleine….

  2. joern
    27. Juni 2014 um 12.48 — Antworten

    was aus dem ECE dann wird ist ne gute frage, die anderen mieter können so schon dichtmachen.

  3. Werner
    27. Juni 2014 um 13.48 — Antworten

    Durch den Umzug von Saturn wird sich die Lage in der Heiligengeiststraße verschlechtern. Wenn dies keinen negativen Einfluss auf die Innenstadt und andere Geschäfte hat, dann weiß ich es auch nicht.
    Weshalb hat eigentlich Peter Schütte seine Geschäft aufgegeben? War dies nicht auch im gleichen Zeitraum, als das ECE-Center gebaut wurde? Dieser war damals schon weitsichtig genug, um die Entwicklungen in der Innenstadt zu erkennen.
    Das ECE-Center ist schädlich für die Einzelhändler im Innenstadtbereich und ebenso für das Umland. Man muss es sich einfach nur eingestehen.
    Ich hab heute noch ne Wut im Bauch, wenn ich bedenke, dass die IHK den Bau des Centers als Gegenpol zu IKEA begründete. Weshalb hat man hier Partei für das Center und gegen die Kaufleute der Region ergriffen?

  4. werner
    27. Juni 2014 um 15.38 — Antworten

    Typisch, die Oldenburger Gegner des ECE ühen ich bestätigt.
    Aber auch durch Wiederholung falscher Argumente werden diese nicht wahrer.
    Die Chronistin ist bekannt für ihre Gegnerschaft gegen das ECE.
    Nur deshalb wird ihre irrige Meinung nicht besser.
    Sic tacuisset!!!

  5. Brigitta
    27. Juni 2014 um 15.40 — Antworten

    Warum wird immer noch gegen das Center gemeckert?Bitte nicht vergessen,in der Zeit als das gebaut wurde hatte sich Famila in aller Ruhe in Wechloy angesiedelt.Das ist eine wahre Konkurenz,nicht die Schloßhöfe.Im Gegenteil,die haben die Innenstadt belebt,und die umliegenden Geschäfte ermutigt entweder umzubauen oder neue Bestuhlung anzuschaffen.Wären damals nicht so viel Menschen gegen das Ece gewesen,hätten sie den OB.behalten,die CDU hätte nicht lügen müssen,das Center wäre größer geworden und dann hätte alles gepaßt.Dann wäre sicherlich schon damals ein Ankermieter dort eingezogen.Es ist schade,das immer wenn es etwas Neues gibt,die Rentner und die,dieLangeweile haben,sich versammeln müßen und gegen alles sind.Zeitvertreib?Zeitverschwendung!

    • Kai Klein
      28. Juni 2014 um 14.04 — Antworten

      „Bitte nicht vergessen,in der Zeit als das gebaut wurde hatte sich Famila in aller Ruhe in Wechloy angesiedelt.“

      Der Satz ist ja völlig daneben. Famila hat sich bereits in den 70´ern in Wechloy angesiedelt.

    • Sandra
      28. Juni 2014 um 16.17 — Antworten

      Also Famila gibt es schon Jahrzehnte in Wechloy, die großen Umbauten sind WEGEN DEM ECE-CENTER gemacht worden weil man sich so dagegen zur Wehr setzen wollte. Und das Center wurde gebaut um die Innenstadt zu „stärken“ wegen Ikea! Das Center ist so was von unnütz – bei der ältesten Fußgängerzone Deutschlands!!!!!

      • Markus
        9. Juli 2014 um 17.08 — Antworten

        Das Center ist unnütz? Wir haben 2008/2009 einen Laden in der Innenstadt gesucht – und nichts brauchbares gefunden. Entweder direkt unbezahlbar oder unmöglich geschnitten (5m breit, aber 30m lang, dazu noch verwinkelt und durch drei Gebäude laufend) und immer noch extrem teuer. Das ECE hat hier etwas Druck rausgenommen, dass die Vermieter nicht mehr ganz so extreme Mondpreise verlangen können.

  6. Malte
    27. Juni 2014 um 16.22 — Antworten

    Ich habe persönlich mit einigen Kaufleuten gesprochen und haben einhellig festgestellt, dass viele Menschen die Schloßhöfe nur dazu benutzen, um aus der Innenstadt zu den Bushaltestellen zu kommen. Die Gastronomie profitiert auch nur teilweise. Die „Futtermeile“ scheint zu funktionieren, aber ansonsten finde ich das Center auch nicht sehr interessant.

  7. Sagonna
    27. Juni 2014 um 17.08 — Antworten

    Ich habe meinen Fuß noch nie in das ECE gesetzt und beabsichtige, es auch weiterhin nicht zu tun.

  8. David
    27. Juni 2014 um 17.45 — Antworten

    Am Besten läuft der REWE. Aber auch nur weil vorher der Supermark in der unteren Etage im Kaufhof geschlossen hat. Im ECE gibt es wirklich kein Geschäft was die Stadt bereichert. Nichts besonderes.

    Seelig ist zwar sehr nett, aber auch nichts besonderes. Auch mit Saturn wird es nicht funktionieren, denn so werden Geschäfte nur verlagert.

    Außerdem hat Malte nicht recht.

  9. Schlaubi Schlumpf
    27. Juni 2014 um 20.29 — Antworten

    Gut so :). Soll ruhig verweisen dieser hässliche Betonklotz. Mir ist die Innenstadt trotz zu viel bunter Werbung lieber. Schwandner soll das Ding am besten gleich mitnehmen – in die nächste Stadt, wo er Blender spielen kann. http://www.taz.de/!30841/

    • Barbara Klebinger
      16. Mai 2015 um 3.17 — Antworten

      …genau das hätte ich mir auch gewünscht-gleich zusammen mit seinem chinesischen, aber nachgemachten Kämpfer und auch dem häßlichen Schandfleck des „Schlauen Haus“. Leider hinterlassen solche Menschen überall, wo man sie leider gelassen hat, solche Schandflecke.Was mit einer Wahllüge begann, kann eben nicht anders enden.

  10. torsten
    27. Juni 2014 um 23.38 — Antworten

    Ich war einmal drin.
    Fast alle Filialisten gibt, und gab es,so ja schon in Oldenburg.
    Absolut uninteressant.
    Zerstört nur die Oldenburg Kulisse.

    • Barbara Klebinger
      16. Mai 2015 um 3.18 — Antworten

      … oh jaaa !

  11. Thorsten Eggert
    28. Juni 2014 um 16.33 — Antworten

    @ Brigitta
    ich muss Ihnen mal Recht geben….die Oldenburger müssen erst mal über alles rum meckern.
    Und wenn dann jemnad kommt und das tolle Stadtbad, da haben sich ja wohl alle für eingesetzt das es so toll erhalten bleibt, abreißt , kommen die Schlafmützen zum Vorschein und maulen rum.

    @ Werner
    Sie haben es immer noch nicht verstanden….laut Zeitung wäre die Alternative für Saturn der Weggang gewesen, ist doch besser das Arbeitsplätze erhalten bleiben oder.??

    Man sollte lieber mal was an den Fahrrädern machen…die sind wie eine Pest…
    Nicht genug Fahrradständer , überall abgestellt und verschandeln sogar Denkmäler.
    Bringen Sie doch mal dort Ihre Energie ein…Trotz Schilder werden sie überall auf dem Wochenmarkt rumgeschoben, selbt auf dem Schlossplatz (Oldenburg kocht) ist man vor IHNEN nicht sicher.

    Also …ein wenig mehr positives Denken….und….sein SIE froh das es Beton gibt..;-)

    in diesem Sinne

  12. Julia
    28. Juni 2014 um 19.09 — Antworten

    Wie blauäugig ist dieser Staat denn eigentlich. Man hat den Menschen die Gehälter nach dem Euro halbiert. Alles andere verdoppelt. Egal ob Miete, Nahrungsmittel, Kleidung etc. Seit diesem Tag gibt es auch keine nennenswerten Lohnerhöhungen mehr. Sämtliche Reserven sind aufgebraucht. Das bisschen was noch auf Omas und Opas Konto schlummert ist Pillepalle. Wo soll denn die Kaufkraft herkommen? alles nur auf Kredit kaufen bringt es nicht. Was denken Inhaber solcher Geschäfte eigentlich was der normale Verbraucher denn verdient? Solle Einkaufsbunker machen vielleicht in Hamburg, Berlin oder Frankfurt Umsatz, dass war es dann aber auch. Dafür braucht man keine Unternehmensberater, sondern nur zwei Augen in einem Kopf und Verstand zwischen beiden Ohren. Die haben doch alle einen Vollknall.

    • Micha
      30. Dezember 2014 um 19.45 — Antworten

      Das seh ich absolut genauso!

  13. W. Lorenzen-Pranger
    1. Juli 2014 um 19.58 — Antworten

    Na gut, Saturn zieht um. Und? Das wird den anderen Mietern im ECE vermutlich gar nichts bringen. Wenn ich ein elektronisches Gerät für was auch immer brauche, dann werde ich da hin gehen. Meinen Snack, sagen wir mal ne Currywurst, hole ich mir weiter bei Hardy, wie ich es gewohnt bin – und die Klamottenläden da taugen nun mal nichts und sind zu teuer. Es war doch von vorneherein klar, daß dies Ding, wie in anderen Städten auch, eigentlich keiner braucht. Gut, daß dieser CDU-Clown Schwandner geht – er hat wahrhaft genug Schaden (erschreckenderweise mit Hilfe der extremst naiven Grünen) angerichtet.

  14. Frank
    8. Juli 2014 um 19.46 — Antworten

    Im ECE fehlt definitiv ein Starbucks. Ich glaube wenn dieser einzieht würde da auch mehr los sein.
    Ich möchte das jetzt auch nicht alleine vgom Starbucks abhängig machen. Nur schade das da nicht mehr los ist.

    • W. Lorenzen-Pranger
      11. Juli 2014 um 22.31 — Antworten

      Ist es nicht egal, welches Äffchen uns ein Käffchen verkauft? 🙂

  15. Malu
    18. Juli 2014 um 17.30 — Antworten

    Das Ece center hat sich hier in Oldenburg nicht gelohnt .ich glaube nicht das wir dreimal Douglas brauchen ,zweimal Thalia und Läden die wir schon genug haben .Handy Läden Haben wir in der Stadt genug . DM auch und Nanu Nana jetzt dreimal in Oldenburg .Essen kann man in Oldenburg rund um ,und in der Innenstadt . Ich glaube die Center – Leitung hat hier ganz Arbeit geleistet und nichts aber auch nichts verstanden ,was wir brauchen im center. Das Center kann garnicht Laufen mit Läden wir wir zwei bis dreimal bereits haben in Oldenburg . Das Center selber ist eine gute Idee ,und hätte durchaus ein Hingucker werden können mit viel Kundschaft . Tja aber auch hier wäre Marketing gefragt gewesen ,und man hätte die richtigen Entscheidungen Treffen müssen . Die Analyse und Auswertung was und wer in das Center ziehen kann, und sich halten wir ,und Kunden mitbringt ist hier völlig übersehen worden. Noch zwei drei Jahre und wir stehen wieder vor der großen frage ,wer soll das Center jetzt noch retten .

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