Oldenburger Wirtschaftspreis für Uwe Bartels
Oldenburg (zb) Uwe Bartels ist mit dem Oldenburger Wirtschaftspreis – im Gedenken an den einstigen Vorsitzenden des Vorstandes der Wirtschaftlichen Vereinigung Dr. Hubert Forch – geehrt worden. Mit dem Preis werden Persönlichkeiten, Unternehmen und Institutionen, die durch ihr Engagement und Wirken in besonderer Weise die Entwicklung der Region gefördert und beeinflusst haben, ausgezeichnet. Neben Urkunde und Preisgeld in Höhe von 5000 Euro erhielt Bartels einen Ring als sichtbarer Ausdruck der Anerkennung und besonderen Wertschätzung.
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„Uwe Bartels, seit 2012 Vorsitzender des Agrar- und Ernährungsforums (AEF) Oldenburger Münsterland mit Sitz in Vechta, zuvor Bürgermeister von Vechta und von 1998 bis 2003 Niedersächsischer Landwirtschaftsminister, fehlt zwar der Stallgeruch des Bäuerlichen, gleichwohl zollt ihm die Agrarbranche höchste Achtung“, erklärte Martin Steinbrecher, Vorsitzender des Kleinen Kreises. Der frühere Lehrer überzeuge durch hohes Fachwissen und politisches Gespür und nötigte Freunden wie Gegnern Respekt ab. Als AEF-Vorsitzender sei er ein wichtiges Sprachrohr der Branche, dem auch die Politik zuhöre. Er habe es stets verstanden, den Erfordernissen einer zunehmend ökologisch orientierten Gesellschaft Rechnung zu tragen und trotzdem für die begründeten Ansprüche der Agrarbranche mit ihren vor- und nachgelagerten Bereichen einzutreten, meinte Steinbrecher weiter.
„Die Entscheidung des Kleinen Kreises, Uwe Bartels den Oldenburger Wirtschaftspreis zuzuerkennen, ist gerade deshalb so passend, weil es um einen Akteur geht, der für Ziele kämpft, die uns alle betreffen – und das mit einem Fundus an Wissen, mit Erfahrung und Leidenschaft, der seinesgleichen sucht“, erklärte Laudator und Präsident der Oldenburgischen Industrie- und Handelskammer, Gert Stuke.
Er bezeichnete den 70-Jährigen als Analytiker, Praktiker, Diplomat, Mediator, Motivator, Stratege und Psychologe, als Impulsgeber und Kommunikator. „Er ist ein Generalist für Fragen der Innovation und Weiterentwicklung unserer Region und in der Lage, Fehler nicht nur zu erkennen, sondern sie auch auszugleichen beziehungsweise zu reduzieren.“
So sei das Oldenburger Münsterland zwar unschlagbar erfolgreich in seiner Agrar- und Ernährungswirtschaft, aber es habe einen einschlägigen schlechten Ruf in Sachen intensiver Tierhaltung und Nährstoffüberschüsse, merkte Stuke an. Bartels verkläre das nicht sondern spreche Klartext: „Frühzeitige Kritik ist wegdiskutiert und kleingeredet worden. Hätten wir rechtzeitig Problembewusstsein gehabt, hätten wir die Probleme heute nicht“, sagt er und hat sich damit nicht überall beliebt gemacht“, weiß Stuke. „Es war gerade wegen seiner nüchternen Analyse und sachlichen Art ein kluger Schachzug, den erfahrenen Mann ins Boot zu holen.“
Für Uwe Bartels sei es zudem wichtig gewesen, Forschungsbedarf und Forschungsstandort in der Region zusammenzubringen. Dafür stehe der Kooperationsverbund zwischen Universitäten und Wirtschaft, den er mit angeschoben hat – der Titel lautet exakt „Transformationsforschung für die agrarische Intensivregion im Nordwesten“ und hat seinen Sitz in Vechta. „Der Preisträger gilt also viel im eigenen Land. Er wird gehört und unterstützt, ist dabei uneitel, nüchtern und voller Empathie. Er ist ein Akteur mit Augenmaß. Menschen wie ihn brauchen wir“, meinte Stuke abschließend.
„Dass ich den Preis erhalte, hat mich außerordentlich überrascht und gefreut und ich fühle mich geehrt“, erklärte Uwe Bartels, der nicht verhehlte, „wie wohltuend die guten Worte für Seele und Herz sind. In all meinen Funktionen habe ich versucht, meine Pflicht zu tun. Sie waren nie eine Last, sondern sie haben mich erfüllt und ich bin überzeugt davon, dass wichtige Transformationsprozesse nur möglich sind, wenn wir weiterhin, so wie im Oldenburger Land üblich, die Kultur der Zusammenarbeit pflegen und praktizieren.“ Das Preisgeld spendet Uwe Bartels der von ihm mit gegründeten Bürgerstiftung Vechta.
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